Am Samstagvormittag ist es auf dem Flughafen Wien-Schwechat zu unschönen Szenen gekommen. Zahlreiche Ryanair-Passagiere, die Koffer am Check-in-Schalter aufgeben wollten, haben ihre Flüge verpasst. Die Warteschlange war enorm lang.
„Das waren gefühlt ein paar Kilometer und nach zwei Stunden waren wir noch immer nicht dran“, erklären Betroffene gegenüber Aviation Direct. Auch soll die Stimmung irgendwann gekippt sein, so dass es zu lautstarken Diskussionen mit dem Bodenpersonal der Flughafen Wien AG gekommen ist. Dem Vernehmen nach soll auch das eine oder andere Schimpfwort gefallen sein.
Ryanair hat auf Österreichs größten Airport die Bodentochter der Flughafen Wien AG mit Dienstleistungen wie Check-in, Boarding und Rampe beauftragt. Diese ist aber nur Dienstleister für den Billigflieger, der sehr exakt vorgibt wie der Hase zu laufen hat. Zum Beispiel gibt der Lowcoster auf den Boardingprozess vor und lässt Passagiere trotz Corona in Gangways, Stiegenhäusern und Bussen „parken“, so dass diese nach der Freigabe sofort ins Flugzeug einsteigen können. So kam es vergangene Woche auch dazu, dass Reisende während einem starken Gewitter mehr als eine Stunde in der Gangway bzw. im Stiegenhaus auf den Vorfeldbus warten mussten. Operativ wurde die Verbindung von Lauda Europe durchgeführt.
Zu wenig Schalter gebucht
Ryanair hat in Wien die Anzahl der Flüge stetig aufgestockt, aber offenbar hat man zu wenig Bodenpersonal bei der Flughafen Wien AG gebucht. Am Samstag standen zwischen kurz vor sechs Uhr und kurz nach acht Uhr rund 15 Verbindungen auf dem Flugplan. Viele waren stark ausgelastet und – eigentlich im Sinne von Ryanair – wollten viele Reisende Gepäck am Schalter abgeben. Dafür musste diese im Vorfeld extra bezahlen und fanden enorm lange Warteschlangen vor. Es waren viel zu wenige Check-in-Schalter besetzt, um dem hohen Passagieransturm Herr zu werden.
Trotz dessen, dass sich viele zwei Stunden lang die Beine plattstanden, hieß es dann: Flug verpasst. Auch Versuche, dass man aufgrund des näher rückenden Boardings vorgereiht wird, wurden abgelehnt. Das zuständige Personal soll auf die Reihenfolge in der Schlange gepocht haben, berichten Betroffene. Letztlich haben viele Menschen ihre Flüge verpasst. Auf Anfrage argumentiert Ryanair, dass man drei Stunden vor Abflug am Airport erscheinen solle und wenn man dies nicht einhalte, ist es das Verschulden des Passagiers.
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