Das Zürcher Obergericht hat am Freitag einen Fluglotsen der Flugsicherung Skyguide vom Vorwurf der fahrlässigen Störung des öffentlichen Verkehrs freigesprochen.
Am 22. August 2012 kamen sich beim Flughafen Zürich ein Sportflugzeug und eine mit drei Crewmitgliedern und 15 Passagieren besetzte Saab 2000 der Darwin Airlines gefährlich nahe. Die Sportmaschine flog in einem 90-Grad-Winkel direkt auf die Saab-Maschine zu und drehte erst im letzten Moment scharf ab. Der Pilot sah durchs Cockpitfenster, wie die Sportmaschine direkt auf ihn zusteuerte. Dies sei für den Mann der „kritischsten Moment“ seiner Piloten-Karriere gewesen. Daraufhin brachte er den Vorfall zur Anzeige.
Und das erstinstanzliche Gericht folgte noch den Argumenten des Staatsanwalts, der eine bedingte Freiheitsstrafe von neun Monaten für den Fluglotsen forderte. In zweiter Instanz kommt dem Beschuldigten jetzt aber zugute, dass er rechtzeitig korrigierend eingegriffen hat. Er habe seine Anweisungen sogar zwei Mal geändert, als er merkte, dass es eng werde, wie watson.ch berichtet. Die Fluglehrerin im Sportflugzeug setzte auf seine Anweisung hin sofort zu einem „right hand orbit“ an, drehte also steil rechts weg. Ein möglicher Zusammenstoß konnte so abgewendet werden, verletzt wurde niemand. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Staatsanwalt kann es noch ans Bundesgericht weiterziehen.