Als „Fake-Befragung“ bezeichnet Wiens Flughafenchef Günther Ofner in seiner Funktion als WKO-Fachgruppenobmann die von der Gewerkschaft Vida organisierte Online-Befragung rund um den sich in Verhandlung befindlichen neuen Kollektivvertrag für das fliegende Personal von Austrian Airlines. Bereits seit einigen Wochen lässt Ofner, der hauptberuflich Vorstand des größten Airports Österreichs ist, als WKO-Funktionär immer wieder heftige Kritik an der Gewerkschaft Vida und am AUA-Betriebsrat Bord aussenden. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass Austrian Airlines aus gesetzlichen Gründen den Kollektivvertrag nicht selbst verhandeln und abschließen darf, sondern sich von der Wirtschaftskammer, deren Luftfahrt-Fachgruppenobmann Günther Ofner ist, vertreten lassen muss. Gleichzeitig ist die AUA der größte Airline-Kunde der Flughafen Wien AG, die Ofner gemeinsam mit Julian Jäger leitet. In den KV-Verhandlungen sind die Fronten verhärtet, denn die Arbeitnehmervertreter fordern wesentlich höhere Löhne als von der Arbeitgeberseite angeboten. Während Ofner wiederholt das jüngste Offert als „sehr gut“ bezeichnet hat, sieht man das bei der Gewerkschaft Vida gänzlich anders. AUA-Chefin Annette Mann stellte kürzlich gar in Aussicht, dass wenn sich die Arbeitnehmervertreter durchsetzen gar dazu kommen könnte, dass Austrian Airlines eine nicht näher bezeichnete Anzahl von Strecken aus wirtschaftlichen Gründen einstellen bzw. an Konzernschwestern innerhalb der Lufthansa Group, die aus ihrer Sicht wirtschaftlicher fliegen würden, abgeben muss. Diese Aussage wurde von den Betriebsräten und Gewerkschaftern durchaus als Drohung aufgefasst. Zwischenzeitlich wurden mehrere von den Arbeitnehmervertretern organisierte Betriebsversammlungen und gar Streik abgehalten. In bislang 20 Verhandlungsrunden konnte keine Einigung gefunden werden. Im ersten Quartal des laufenden Jahres 2024 hat Austrian Airlines tiefrote Zahlen eingeflogen. Dies wird