Die weltweite Produktion von nachhaltigen Flugtreibstoffen (Sustainable Aviation Fuel, SAF) nimmt Fahrt auf: Die Menge an SAF soll sich 2024 nach Angaben des Internationalen Luftfahrtverbands IATA verdreifachen und auf 1,9 Milliarden Liter oder 1,5 Millionen Tonnen steigen. Bis 2030 rechnet der Airlineverband mit einer weiteren Vervielfachung der globalen SAF-Kapazitäten auf 51 Millionen Tonnen pro Jahr. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, aber es zeichnet sich exponentielles Wachstum ab“, sagte IATA-Generaldirektor Willie Walsh zum Auftakt der Jahreskonferenz des Weltairlineverbands am Sonntag in Dubai. Die Verfügbarkeit von SAF sei ein Schlüssel zur Erreichung der Klimaneutralitätsziele der Luftfahrtindustrie, die bis 2050 angestrebt werden. EU-Quoten für SAF In der Europäischen Union sind ab 2025 verbindliche Quoten für die Beimischung von SAF in Kerosin an EU-Flughäfen vorgesehen. Ab 1. Januar 2025 müssen zwei Prozent SAF beigemischt werden, bis 2030 steigt die Quote auf fünf Prozent. Die Lufthansa rechnet für Deutschland allein im nächsten Jahr mit einem SAF-Bedarf von 200.000 Tonnen. Der Konzern forderte die EU-Kommission angesichts einer „weltweiten Konkurrenz“ um SAF auf, die Quoten zu überprüfen. Kritik an PtL-Unterquote Besonders kritisch sieht die Lufthansa eine Unterquote für strombasiert im Power-to-Liquid (PtL)-Verfahren hergestelltes SAF. „Ab 2030 müssen nach EU-Vorgabe 1,2 Prozent PtL beigemischt werden“, erklärte Lufthansa. An deutschen Flughäfen sollen es bereits ab 2026 0,5 Prozent sein. „Diese Quoten werden verfehlt werden, da es nicht ausreichend synthetischen Kraftstoff geben wird. In Europa sind aktuell nur drei PtL-Fabriken in der konkreten Planung.“