CSA meldet alle Mitarbeiter zur Kündigung an

CSA am Flughafen Stuttgart (Foto: Jan Gruber).
CSA am Flughafen Stuttgart (Foto: Jan Gruber).

CSA meldet alle Mitarbeiter zur Kündigung an

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Die Smartwings-Tochter CSA meldete sämtliche 430 Mitarbeiter beim Arbeitsamt zur Kündigung an. Die Behörde bestätigte auf Anfrage, dass man eine Entsprechende Meldung der Fluggesellschaft erhalten habe. Der Carrier wollte sich dazu nicht äußern.

CSA Czech Airlines ist keine staatliche Fluggesellschaft, sondern eine Tochter der privaten Smartwings Group. Der Carrier hat aber eine äußerst lange Tradition und ist – mit kriegsbedingten Unterbrechungen – schon seit 98 Jahren tätig. Die Corona-Pandemie setzte CSA stark zu und die Smartwings Group kritisierte immer wieder die vergleichsweise niedrigen Hilfen der Regierung.

Die Anmeldung der 430 Mitarbeiter zum Frühwarnsystem des Arbeitsamtes der Tschechischen Republik kommt aber nicht ganz zufällig. In wenigen Tagen läuft das Moratorium, das die Regierung für Luftfahrtunternehmen erlassen hat, aus. Sollte es zu keiner Verlängerung kommen, können Gläubiger sofort Vollstreckungsmaßnahmen einleiten oder simpel ihre Dienstleistungen einstellen.

Vor wenigen Tagen sorgte die Beschlagnahme zweier ATR72 durch einen staatlichen Wartungsbetrieb auf dem Flughafen Prag für Aufsehen. Ein Gericht ordnete die Herausgabe an und verwies auch darauf, dass die Maßnahme eben aufgrund des Moratoriums unzulässig ist. Der Carrier soll unbezahlte MRO-Rechnungen haben.

Smartwings verweigerte Staatsbeteiligung an CSA

Wie es mit dem Skyteam-Mitglied CSA weitergehen wird, ist vollkommen offen. Smartwings macht in lokalen Medien keinen Hehl daraus, dass die Finanzlage der Tochtergesellschaft so stark angespannt ist, dass ohne frische Finanzmittel, beispielsweise vom Staat, das Überleben akut auf der Kippe steht. Smartwings als Eigentümer kämpft aufgrund der Pandemie selbst, denn auch das Charter- und Ferienfluggeschäft, auf das man spezialisiert ist, brach ein.

Doch ganz unschuldig scheint Smartwings an der Situation nicht zu sein, denn der Carrier verweigerte im Vorjahr eine Beteiligung der Tschechischen Republik an CSA. Der Staat wollte im Gegenzug für Hilfen auch Anteile haben. Das passte dem privaten Eigentümer nicht in den Kram, weshalb man bislang den ehemaligen Flagcarrier selbst versorgte. Nun gibt es zumindest Indizien dafür, dass man dazu nicht mehr in der Lage ist oder es schlichtweg nicht mehr will.

CSA konnte vom generellen Moratorium für die Luftfahrtbranche profitieren. Dieses läuft aber am 27. Feber 2021 aus. Sollte die Regierung keine kurzfristige Verlängerung verkünden, so könnten bei CSA bald die Lichter ausgehen. Ein klares Indiz, dass Vorbereitungen auf das Worst-Case-Szenario laufen, ist die Frühanmeldung der gesamten Belegschaft beim Arbeitsamt. Allerdings könnte dies auch als Druckmittel gegen die Regierung dienen, um kurzfristige Überbrückungshilfen an Land ziehen zu können.

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