Das irische IAG-Konzernmitglied Aer Lingus benötigt laut Firmenchefin Lynne Embleton „mehrere hundert Millionen Euro an zusätzlicher Liquidität“ um über die Runden zu kommen. Sie rechnet nicht damit, dass es in den nächsten Wochen zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage kommen wird.
Irland praktiziert weiterhin restriktive Einreise- und Quarantänevorschriften. Zwar sollen diese ab 1. Juli 2021 zumindest leicht gelockert werden, jedoch nicht in einem Ausmaß, das mit anderen europäischen Staaten vergleichbar wäre. Das ist ein ernsthaftes Problem für Aer Lingus, denn auch die neue Basis in Manchester wurde wegen der dortigen Quarantänebestimmungen nach hinten verschoben.
Gegenüber der Belfast Times erklärte die Airline-Chefin, dass Aer Lingus seit dem Beginn der Corona-Pandemie rund eine Milliarde Euro verloren haben. „Wir wollen unsere Liquidität in Höhe von einigen hundert Millionen Euro wiederherstellen. Die genauen Zahlen hängen davon ab, woher wir auf Liquidität zugreifen können, von den Bedingungen dieser Liquidität und tatsächlich von der Anzahl der Tage, an denen wir weiterhin Bargeld verbrennen“, so Embleton.
Reuters berichtet unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass Verhandlungen mit der Regierung über ein weiteres Darlehen laufen sollen. Im Vorjahr wurden rund 150 Millionen Euro gewährt. Aer Lingus baute im Zuge der Pandemie viele Stellen ab. Unter anderem wurde die Basis Shannon geschlossen.