Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat die Bestellung über 19 A350-1000 von Qatar Airways aus dem Backlog gestrichen. Der Golfcarrier weigert sich seit einiger Zeit weitere Maschinen dieses Typs abzunehmen und verweist auf Qualitätsmängel. Der Hersteller sieht dies anders und räumt allenfalls „kosmetische Schäden“ ein.
Der Streit zwischen Airbus und Qatar Airways fand den vorläufigen Höhepunkt in der herstellerseitigen Stornierung einer A321neo-Großbestellung. Vor Gericht unterlag der Golfcarrier, so dass der Flugzeugbauer die Lieferslots neu vergeben konnte. Nun bestätigte ein Sprecher von Airbus, dass man die 19 für Qatar Airways bestimmten A350-1000 aus dem Backlog gestrichen hat. Zuvor hatte ein Gericht einstweilig entschieden, dass der Golfcarrier die bestellten A350-1000 abnehmen und bezahlen muss.
Im August 2022 konnte der europäische Flugzeugbauer insgesamt 39 Verkehrsflugzeuge an 22 Kunden ausliefern. In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres waren es 382 Maschinen, die an 62 Abnehmer übergeben wurden. Neubestellungen konnte Airbus im August 2022 keine einzige an Land ziehen.
Die bisherige Nettoauslieferungszahl von 380 spiegelt die Reduzierung von zwei Auslieferungen im Dezember 2021 (zwei A350-900 für Aeroflot) wider, für die aufgrund internationaler Sanktionen keine Übertragung möglich war, so Airbus.