A321neo-Storno: Qatar verliert Klage gegen Airbus

A321neo-Storno: Qatar verliert Klage gegen Airbus

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Paukenschlag im Rechtsstreit zwischen Qatar Airways und Airbus. Ein britisches Gericht hat entschieden, dass der europäische Flugzeugbauer die Order über 50 Airbus A321neo stornieren darf. Das Rechtsmittel des Golfcarriers wurde abgewiesen.

Im Jänner dieses Jahres annullierte Airbus überraschend eine Großbestellung von Qatar Airways für den Maschinentyp Airbus A321neo. Dies war der vorläufige Gipfel der Unstimmigkeiten zwischen den beiden Unternehmen, denn der Golfcarrier wirft erhebliche Qualitätsmängel am A350 vor. Diese werden vom Hersteller bestritten.

Airbus hatte vereinfacht gesagt die Schnauze voll und stornierte die erwähnte Großbestellung. Das wollte Qatar Airways natürlich nicht auf sich sitzen lassen und zog in London vor Gericht. Der Verhandlungsort ergibt sich daraus, dass in den Lieferverträgen das Vereinigte Königreich als Gerichtsstandort für den Fall von Streitigkeiten einvernehmlich vereinbart ist. Somit war die Justiz des Inselstaats am Zug.

Qatar Airways konnte kürzlich einen vorläufigen Etappensieg erzielen, denn die Richter gewährten vorläufigen Rechtsschutz. Es wurde Airbus temporär untersagt die Lieferslots des Golfcarriers an andere Kunden zu vergeben. Damit ist jetzt Schluss, denn der europäische Flugzeugbauer kann mit gerichtlichem Segen die 50 Airbus A320neo anderweitig verkaufen. Qatar Airways hat zwischenzeitlich die Fühler in Richtung Boeing ausgestreckt und schielt auf die noch nicht fliegende Boeing 737 Max 10.

Dieses Muster hat, ganz davon abgesehen, dass es noch keine Zulassung hat, auch einen anderen Nachteil. Der A321neo hat eine größere Range als das Konkurrenzmodell. Qatar Airways versuchte mit diesem Argument auch das britische Gericht überzeugen, jedoch biss man auf Granit. Die Richter sind der Ansicht, dass sich Qatar Airways sehr wohl die gewünschten Airbus A321neo beschaffen kann, beispielsweise über Leasinggeber und nicht direkt bei Airbus.

Qatar Airways muss Airbus 331.000 U.S.-Dollar Gerichts- und Anwaltskosten ersetzen

Das Gericht vertritt auch die Ansicht, dass der Flugzeugbauer nicht verpflichtet ist Verträge mit Qatar Airways abzuschließen. Allerdings ist diese Klage nur eine von vielen, die derzeit im Vereinigten Königreich verhandelt werden. Der wesentlich größere „Brocken“ dreht sich rund um die vom Golfcarrier behaupteten Qualitätsmängel beim Maschinentyp Airbus A350. Der High Court muss sich mit einer Schadenersatzforderung in der Höhe von einer Milliarde Euro befassen.

Qatar Airways kommt die verlorene Klage bezüglich der A321neo-Order übrigens teuer zu stehen. Man muss bei sonstiger Exekution binnen 14 Tagen stolze 331.000 U.S.-Dollar an Hersteller Airbus überweisen. Die hohen Gerichts- und Anwaltskosten ergeben sich aus dem enormen Streitwert der gerichtlichen Auseinandersetzung, die Airbus gewonnen hat.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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