ÖBB bringen ihre hochsubventionierten Nightjets nach Stuttgart

Nightjet-Liegewagen (Foto: ÖBB / Marek Knopp).
Nightjet-Liegewagen (Foto: ÖBB / Marek Knopp).

ÖBB bringen ihre hochsubventionierten Nightjets nach Stuttgart

Nightjet-Liegewagen (Foto: ÖBB / Marek Knopp).
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Seit einigen Jahren ist Stuttgart vom europäischen Nachtzugnetz abgehängt. Das wird sich mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 ändern, denn die Österreichischen Bundesbahnen werden die Landeshauptstadt Baden-Württembergs sowie Göppingen und Ulm mit ihren Nightjets bedienen.

Konkret handelt es sich um den Zug NJ237, der nach Stuttgart verlängert wird. Dieser fährt anschließend weiter nach Venedig. Auch die EuroNight-Züge ab Budapest, Zagreb und Rijeka verkehren künftig auch von/nach Stuttgart, wobei es in Göppingen und Ulm ebenfalls Möglichkeiten zum Zusteigen gibt. Teilweise findet in Salzburg eine Teilung der Züge statt, so dass verschiedene Destinationen angeboten werden. Erstmals seit vielen Jahren wird es damit wieder eine Nachtzugverbindung zwischen Wien und Stuttgart v.v. geben.

Gegen Ende des Sommers 2023 sollen die ersten neugebauten Nightjets in Richtung Italien eingesetzt werden. Der zum Teil in die Jahre gekommene Bestand soll nicht ausgemustert werden, sondern ab Frühjahr 2024 modernisiert werden. Die Wägen sollen dann hinsichtlich Ausstattung und Technik mit den Neubauten vergleichbar sein.

Bestehe Nachtzug-Garnituren sollen modernisiert werden

Ebenso bauen die Österreichischen Bundesbahnen die EuroNight-Strecke Wien-Graz-Split aus. Zwischen Anfang Mai 2023 und Oktober 2023 sollen drei wöchentliche Nachtzugkurse angeboten werden. Auch beim Tagverkehr setzen die ÖBB einen Fokus auf touristische Verbindungen. Die direkte IC-Verbindung von Wien ins Salzkammergut nach Bad Ischl, Hallstatt und Stainach-Irdning wird künftig täglich angeboten. Am Wochenende gibt es eine neue direkte Zugverbindung Wien – Schladming – Bischofshofen, die über das Gesäuse führt. Auch einige österreichische Landeshauptstädte werden am Wochenende mit neuen Früh- und Spätverbindungen noch besser vernetzt. Vom Wiener Franz-Josefs-Bahnhof geht es künftig täglich über Gmünd und Südböhmen direkt nach Prag. Am Wochenende wird die neue Verbindung sogar zweimal täglich angeboten.

Für den Nahverkehr sollen noch 21 weitere Garnituren des Cityjet Doppelstock bestellt werden – das bedeutet insgesamt 62 neue Züge für die Ostregion. Die ersten Cityjet Desiro ML-Züge für Vorarlberg werden bereits im Dezember zum Fahrplanwechsel eingesetzt und in Tirol gehen die ersten neuen Cityjets ab August 2023 auf Schiene.

ÖBB-Logo auf einem Waggon (Foto: Robert Spohr).

Ticketpreise werden trotz hoher Subventionen erhöht

Auf internationalen Bahnfahrten wird mit Wirksamkeit zum 1. Jänner 2023 die Mehrwertsteuer komplett gestrichen. Dies gilt allerdings nur auf Fernzügen und auch nur für den österreichischen Streckenanteil. Die ÖBB versprechen, dass die Fahrkarten günstiger werden sollen. Allerdings hinkt dies ein wenig, denn die Staatsbahn hat bereits angekündigt, dass aufgrund der Inflation die Fahrscheinpreise kräftig erhöht werden.

Gleichzeitig setzen die Österreichischen Bundesbahnen künftig stärker denn je auf die bereits von Fluggesellschaften und der Deutschen Bahn bekannten dynamischen Fahrscheinpreise. Konkret bedeutet das, dass sich der Preis nach Angebot und Nachfrage orientieren soll. Die ÖBB versprechen, dass man bei frühzeitiger Buchung die Fahrkarten billiger bekommen soll und zwar unter anderem zum Preis, der vor der Erhöhung verlangt wird. Als Vorausbuchungsfrist werden 14 Tage genannt.

Während Österreichs Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) in der Luftfahrt Mindestpreise einführen will und damit eine „Kostenwahrheit“ erzeugen will, ist der Bahnverkehr in der Alpenrepublik und darüber hinaus hochsubventioniert. Das von ihr geführte Ministerium investiert hohe Geldsummen in Nachtzüge. Mittlerweile sind die Österreichischen Bundesbahnen Europas größter Anbieter in diesem Segment. Allerdings sorgen die enormen Zuschüsse nicht dafür, dass Reisen mit Nachtzügen eine preiswerte Alternative zum Flugzeug ist. Abgesehen von Sitzwägen sind die Plätze in den Liege- und Schlafwägen oftmals deutlich teurer als vergleichbare Flugtickets.

ÖBB-Intercitybus Iveco (Foto: Jan Gruber).

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