Eine im Jahr 1962 gebaute Lockheed C-140 JetStar, die eigentlich nur noch ein Schrotthaufen ist, wechselte Anfang dieses Jahres im Rahmen einer Auktion für 234.000 U.S.-Dollar den Besitzer. Flugfähig ist der „Rosthaufen“, der einst der letzte Privatjet von Elvis Presley war, schon lange nicht mehr.
Der Sänger erwarb dieses Flugzeug rund ein Jahr vor seinem Tod. Es handelte sich um die dritte Maschine, die er sich zulegte. Allerdings ist er mit der JetStar deutlich weniger geflogen als mit den beiden anderen Flugzeugen, die er zuvor hatte. Im Jahr 1977 ist Elvis Presley verstorben. Dies hatte auch Auswirkungen auf seinen letzten Privatjet, denn dieser verrottete rund 40 Jahre lang in der Wüste von New Mexico.
In entsprechend miserablem Zustand ist die gegenständliche JetStar, die am 8. Jänner 2023 im Roswell International Air Center für 234.000 Euro verkauft wurde. Ursprünglich trug dieses Flugzeug die Registrierung N440RM, jedoch war es über Jahrzehnte hinweg nicht mehr in der Luft. Doch was hat der neue Besitzer mit dem „Schrotthaufen“ eigentlich vor?
Abheben wird die Lockheed C-140 nicht mehr, jedoch soll diese dennoch wieder durch die Vereinigten Staaten von Amerika reisen. Käufer James Webb von Jimmy’s World, der für seine Aktivitäten auf YouTube bekannt ist, will es in eine Art Wohnmobil umbauen und Elvis-Touren durch die USA anbieten. Die Tragflächen und Triebwerke – oder was davon noch übrig ist – sollen demontiert und an Fans verkauft werden.
Gegenüber Fox News bestätigte der YouTuber: „Wir werden ein Wohnmobilchassis nehmen, den Hausteil des Wohnmobils abnehmen und das Flugzeug darauf setzen, so dass dies die ‘Elvis Experience’ sein kann“. In einem von ihm veröffentlichten Video ist zu sehen, dass er nach enorm langer Standzeit dem Jet wieder Strom verpasst hat und zu seiner Überraschung leuchteten nach über 40 Jahren Standzeit noch zahlreiche Lichter und Lampen.
Offiziellen Angaben nach hatte Elvis Presley die gegenständliche JetStar am 22. Dezember 1976 zum Preis von 840.000 Dollar gekauft. Die Ausstattung bestand unter anderem aus Sitzen, die mit rotem Samt überzogen waren, einem speziellen Soundsystem und Fernsehern. Im Vergleich mit heutigen Privatjets also eher spartanisch ausgestattet.
Vor ein paar Tagen wurde das letzte Elvis-Jet auf Kosten des neuen Eigentümers von New Mexico nach Florida, wo die Umbauarbeiten vorgenommen werden sollen, überstellt. Selbstredend fand der Transport nicht auf dem Luft-, sondern auf dem Landweg statt, denn die in die Jahre gekommene JetStar ist schon lange nicht mehr flugfähig und wird es auch nie wieder sein.
Die JetStar verfügt aus heutiger Sicht über einige Besonderheiten. Es handelt sich um einen mit vier Turbojet-Triebwerken angetrieben Businessjet. Weiters musste das Flugzeug zwingend mit einem Bordingenieur betrieben werden. Letzteres war in der damaligen Zeit aber nicht ungewöhnlich. Zwischen 1957 und 1978 fertigte Lockheed insgesamt 204 Exemplare in verschiedenen Ausführungen. Auch wurde das Muster von verschiedenen Streitkräften für militärische Zwecke eingesetzt.