Einreise mit Impfpflicht: Air Malta wird mit Stornos überschwemmt

Airbus A320 (Foto: MAviO News / Captain Antoine Fava).
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Einreise mit Impfpflicht: Air Malta wird mit Stornos überschwemmt

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Im Callcenter von Air Malta sind in den letzten Tagen sprichwörtlich die Drähte heißgelaufen, denn tausende Passagiere versuchten von der Airline Informationen über die neuen Einreisebestimmungen zu bekommen oder aber ihre Buchungen für den Sommer zu stornieren. Hintergrund: Malta will nur noch vollständig Geimpfte ohne Quarantäne einreisen lassen.

Der Umstand, dass die Regierung auch die Schließung der vielen Sprachschulen für Kinder und Jugendliche angeordnet hat, führt dazu, dass die Tour Operator nun im großen Stil die Bildungsreisen für die jungen Menschen absagen. Gerade für Air Malta sind diese aber ein gutes Geschäft, das nun akut auf der Kippe steht. Besonders der Umstand, dass nur für Kinder bis maximal 12 Jahre ein negativer PCR-Test in Begleitung eines Geimpften anerkannt werden soll, bereitet Airlines und Hoteliers Kopfzerbrechen.

Air Malta erklärte gegenüber der Tageszeitung Times of Malta, dass man aufgrund der neuen Einreisebestimmungen (Impfpflicht) mit einem dramatischen Rückgang der Buchungszahlen rechnet. Bereits wenige Stunden nach der Bekanntgabe seitens der Regierung sollen die Drähte im Callcenter regelrecht heiß gelaufen sein. Viele ungeimpfte Passagiere traten mit dem Wunsch um Stornierung an den Carrier heran. Auch von großen Reiseveranstaltern war zu hören, dass der Rücktritt vom Reisevertrag oder aber die Umbuchung in ein anderes Land, zum Beispiel Griechenland, angefragt wurde. Der maltesische Tourismus dürfte demnach vor dem nächsten wirtschaftlichen Totalausfall stehen.

UK-Deasater dehnt sich auf andere Quellmärkte aus

Erst vor wenigen Tagen war man in Malta glücklich darüber, dass das Vereinigte Königreich den Kleinstaat auf die grüne Liste gesetzt hat, doch die lokale Regierung lässt Briten nur dann einreisen, wenn sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Das soll laut Times of Malta zu einem 30-prozentigen Einbruch der Buchungszahlen geführt haben. Auch hagelte es Stornierungen im großen Stil. Die nunmehrige Ausdehnung auf alle Staaten könnte nun zu einem drastischen Einbruch führen. Der zweitgrößte Quellmarkt ist Deutschland und aus diesem bekomme man ebenfalls kaum mehr neue Buchungen, sondern eher Stornos im großen Stil.

Ein Sprecher von Air Malta führt die London-Heathrow-Strecke als Beispiel an. Diese ist binnen weniger Tage drastisch eingebrochen und wurde massiv ausgedünnt. Aufgrund vieler Stornierungen habe man rein rechnerisch negative Neubuchungszahlen. Beim Staatscarrier befürchtet man nun, dass sich dies auf das gesamte europäische Netzwerk ausdehnen könnte. Ein Sprecher sagt, dass man mit einem “dramatischen Rückgang” der Buchungszahlen für die eigentlich sehr starkten Monate Juli und August 2021 rechnet. Demnach wären kurzfristige Anpassungen im Streckennetz nicht auszuschließen.

“Air Malta wird die mit den verkauften Tickets ausgestellten Ticketbedingungen gemäß dem normalen Verfahren einhalten. Sicherheit hat für Air Malta oberste Priorität und die Fluggesellschaft wird weiterhin mit den Behörden zusammenarbeiten, um ihren Kunden das Reisen zu erleichtern und dabei alle von den Behörden erlassenen Gesundheitsrichtlinien einzuhalten”, so Air Malta kryptisch auf die Frage wie man mit Stornowünschen von Kunden verfahre.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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