Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab am Donnerstag erwartungsgemäß grünes Licht für die Zulassung des Covid-Impfstoffs des U.S.-amerikanischen Herstellers Johnson & Johnson. Nun liegt der Ball bei der EU-Kommission, deren Zustimmung jedoch als reine Formsache gilt.
Im Gegensatz zu den Vakzinen der Mitbewerber Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca ist nur eine Dosis erforderlich. Auch soll das Produkt von Johnson & Johnson im Handling einfacher sein, da es bei Kühlschranktemperatur gelagert werden kann. Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat Österreich 2,5 Millionen Dosen bestellt.
Die Wirksamkeit des Vakzins soll bei etwa 66 Prozent liegen und zu 85 Prozent gegen schwere Verläufe schützen. Damit liegt es unter den offiziellen Angaben der mitbewerbenden Produkte von Pfizer und Moderna. Entwickelt wurde der nun von der EMA zur Zulassung empfohlene Impfstoff in Belgien.
EU hat 200 Millionen Dosen bestellt
Die EU-Kommission hat insgesamt 200 Impfdosen bei Johnson & Johnson bestellt. Davon sollen etwa 55 Millionen Stück im zweiten Quartal des Jahres 2021 ausgeliefert werden. Doch mittlerweile gibt es erhebliche Zweifel, dass die Zusage diese Menge bis Ende Juni 2021 tatsächlich liefern zu können eingehalten werden kann. Bis zum Eintreffen der ersten Dosen in Österreich und Deutschland werden noch ein paar Wochen vergehen.
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass für den russischen Covid-Impfstoff Sputnik V eine EMA-Zulassung beantragt wurde. Aufgrund einer nationalen Notfallzulassung ist Ungarn das derzeit einzige EU-Land, das dieses Vakzin bereits einsetzt. Immer mehr EU-Staaten, darunter auch Österreich, drängen auf die Zulassung von Sputnik V.