Ein Flugbegleiter-Streik sorgt derzeit bei Finnair für den Ausfall zahlreicher Flüge von/nach Helsinki. Die Transportarbeitergewerkschaft AKT hat das Kabinenpersonal für den 20. und 21. November 2022 zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Hintergrund ist, dass das Finnair-Management prüft die Kosten durch den Einsatz von Subunternehmern in der Kabine zu reduzieren. Die Gewerkschaft ist strikt dagegen und fordert mehr Lohn für die Flugbegleiter. Aus geografischen Gründen leidet der finnische Carrier besonders stark darunter, dass der Luftraum der Russischen Föderation tabu ist.
Der Streik betrifft weder Flüge, die von Norra durchgeführt werden, noch Flüge, deren Kabinenservice von Finnairs Partnern erbracht wird, wie Flüge nach Singapur und Indien, oder Flüge, die mit Flugzeugen und Personal anderer Fluggesellschaften durchgeführt werden, zum Beispiel nach Barcelona und Madrid.
„Wir bedauern die Sorgen und Unannehmlichkeiten, die dieser Streik für unsere Kunden mit sich bringt, und tun unser Bestes, um unsere Kunden so schnell wie möglich umzuleiten“, so Jaakko Schildt, Chief Operating Officer von Finnair. „Es ist traurig, dass die Gewerkschaft den Weg eines illegalen Streiks anstelle von Verhandlungen gewählt hat. Den ganzen Herbst über haben wir mit den Gewerkschaften über Einsparmöglichkeiten diskutiert, aber leider konnten wir mit dem Kabinenpersonal kein Ergebnis erzielen. Wir hoffen immer noch, dass wir gemeinsam Lösungen finden“.
Finnair hat mit allen Arbeitnehmergruppen über Einsparungen verhandelt. Der Carrier verschuldete sich während der Corona-Pandemie enorm und kann sich aufgrund der Sperrung des russischen Luftraums nur schwer erholen. Während man sich mit einigen Gewerkschaften einigen konnte, steht eine solche beim Kabinenpersonal noch aus. Bislang wurden die Vorschläge von den Arbeitnehmervertretern abgelehnt.
Derzeit geht Finnair davon aus, dass sich der Flugverkehr ab Montagnachmittag wieder normalisieren wird. Allerdings kann es auch danach zu Ausfällen kommen. Rückflüge für Langstreckenflüge, die am Sonntag und Montag gestrichen wurden, werden nicht durchgeführt, und bei einzelnen Flügen kann es zu Verspätungen und Annullierungen kommen.