Flughafen Klagenfurt: Streit um Grundstücke geht in die nächste Runde

Flughafen Klagenfurt (Foto: René Steuer).
Flughafen Klagenfurt (Foto: René Steuer).

Flughafen Klagenfurt: Streit um Grundstücke geht in die nächste Runde

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Im Dauerstreit um die Call-Option für den Flughafen Klagenfurt legt ÖVP-Landesrat Martin Gruber nochmals nach. Mit einem Gutachten will der Politiker untermauern, dass die Grundstücke, auf denen Lilihill die Aviation City errichten will, wesentlich mehr wert sein sollen als der private Mehrheitseigentümer behauptet.

Konkret geht es um die Höhe des Pachtzinses, den eine Lilihill-Konzernschwester an die Flughafengesellschaft bezahlen soll. Dieser wird seitens der ÖVP als zu niedrig betrachtet. Nun hat man von einem Sachverständigen ein Gutachten erstellen lassen. Dieses soll die Ansicht von Martin Gruber, der neuerlich den Vollzug der Call-Option fordert, untermauern. Bereits zweimal wurde in der Landesregierung von der SPÖ-Mehrheit das Zielen dieser Option abgelehnt.

Lilihill will die für den Bau der Aviation City benötigten Grundstücke zum Preis von rund 40 Euro pro Quadratmeter von der Flughafengesellschaft pachten. Sowohl KBV-Geschäftsführer Martin Payer als auch ÖVP-Landesrat Martin Gruber vertreten die Ansicht, dass dieser Preis zu niedrig angesetzt sein soll. Man behauptet, dass die Baugründe wesentlich mehr wert sein sollen und daher die Lilihill-Konzernschwester mehr bezahlen solle. Ein von einem Sachverständigen eingeholtes Privatgutachten soll nun dieses politische Ansinnen untermauern.

Erstellt wurde das Dokument von Franz Seiser, einem gerichtlich vereidigtem Sachverständigen für Immobilienwesen. Dieses kommt zum Schluss, dass der Wert der Grundstücke und damit auch der zu erzielende Pachtzins wesentlich höher ist als von Lilihill taxiert. Weiters übt der Experte auch Kritik an der Aviation City, da diese bislang nur als grobe Planung existieren soll.

„Das Ergebnis ist schockierend, es droht der größte Immobilienskandal seit dem Seenkauf. Davor habe ich gewarnt, das gilt es zu verhindern. Jeder, der bereit ist, dem Mehrheitseigentümer die Grundstücke zu diesen Konditionen zu überlassen, nimmt einen Schaden in Millionenhöhe für die KBV und das Land in Kauf“, so Landesrat Martin Gruber.

KBV-Vorstand Martin Payer geht sogar noch einen Schritt weiter und wirft Lilihill vor, dass das Unternehmen ein so genanntes „Gefälligkeitsgutachten“ vorgelegt haben soll. Selbstredend will man dies seitens des privaten Mehrheitseigentümers nicht kommentieren und verweist unter anderem darauf, dass man zu „Wahlkampf-Enten“ grundsätzlich keine Stellung bezieht.

Payer zu dieser Thematik: „Das hat der Mehrheitseigentümer immer verweigert. Warum sehen wir jetzt, da er sich bei Gefälligkeitsgutachten diese Flächen selbst billig sichern will, zum Schaden der Flughafengesellschaft (KFBG). Hätten wir die Flächen längst ausgeschrieben würden sie schon bespielt werden und würden jährlich Baurechtszinse in die Kasse der KFBG spülen, wir hätten dann kein Liquiditätsproblem.“

Hinter dieser Behauptung streckt auch der Umstand, dass die Geschäftsleitung des Klagenfurter Flughafens die Gesellschafter darüber informiert hat, dass rund 3,7 Millionen Euro an frischer Liquidität benötigt werden. Diese sollen von den Eigentümern, also Lilihill, Land Kärnten, KBV und Stadt Klagenfurt, aufgebracht werden. Dies hat zur Folge, dass allein das Land Kärnten rund 740.000 Euro zuschießen muss. Auf Lilihill entfällt aber eine wesentlich höhere Summe, da man Mehrheitseigentümer ist.

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