Unter anderem die Gewerkschaften UFO und Vereinigung Cockpit erhöhen den Druck auf das Management der Fluggesellschaft Eurowings Discover. Da sich aus Sicht der Arbeitnehmervertreter die Geschäftsleitung gegen Tarifverhandlungen stemmen soll, kann man sich vorstellen dass es zu Streiks kommen könnte.
Die Ferienfluggesellschaft ging ohne Tarifverträge an den Start. Laut Gewerkschaften sollen die Monatslöhne unter jenen anderer deutscher Lufthansa-Konzernmitglieder liegen. Vor rund einem halben Jahr forderte UFO, die auf das Kabinenpersonal spezialisiert ist, die Geschäftsführung zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag auf. Bislang ist jedoch nichts vorangegangen. Seitens Eurowings Discover hält man Vereinbarungen mit Gewerkschaften für nicht notwendig.
Dem Arbeitgeber wäre nicht bekannt, dass es in der Belegschaft den Wunsch gäbe, dass sich „Dritte“ in die Gestaltung der Verträge einmischen. Man verweist auf eine „konstruktive Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern und der Geschäftsführung“. Die Gewerkschaft UFO erklärt unter anderem, dass man seit der ersten Aufforderung keinen einzigen Terminvorschlag für Gespräche mit Firmenchef Wolfgang Raebiger erhalten habe. Dies fasse man als ein klares „Nein“ auf.
Noch hat UFO nicht endgültig über das weitere Vorgehen entschieden, jedoch schließt man Streiks nicht mehr kategorisch aus. Es ist anzunehmen, dass in den nächsten Wochen entsprechende Abstimmungen unter den bei Eurowings Discover arbeitenden Mitgliedern eingeleitet werden könnten.
Ein vergleichbares Bild zeigt sich auch bei den Piloten. Allerdings verhält sich die Vereinigung Cockpit noch wesentlich zurückhaltender. Bei der Konzernschwester Eurowings wurde eine Urabstimmung über mögliche Streikmaßnahmen eingeleitet. Auch der VC ist der Umstand, dass es bei Eurowings Discover keine Tarifverträge gibt, ein Dorn im Auge.