Die Fluggesellschaft Israir führt im Auftrag der österreichischen Bundesregierung am Mittwochabend vorerst einen Evakuierungsflug von Tel Aviv nach Larnaka durch. Ursprünglich war geplant, dass das Bundesheer mit einer Lockheed C-130 zwischen Tel Aviv und Paphos pendeln soll, jedoch konnte die Maschine aufgrund einer Panne Österreich nicht verlassen.
Eigentlich hätte am Mittwoch, den 11. Oktober 2023 eine Lockheed C-130, wohlgemerkt das einzige flugfähige Exemplar des österreichischen Bundesheeres, Paphos überstellt werden sollen. Von dort aus sollten dann Österreicher aus Tel Aviv evakuiert werden. Anschließend hätten sich die Staatsbürger zivile Flüge ab Zypern nach Österreich organisieren müssen. Dazu kam es aber nicht, denn wegen Rauch in der Maschine konnte das militärische Fluggerät die Alpenrepublik nicht verlassen und die Insassen mussten wegen dem Verdacht auf eine Rauchvergiftung sogar medizinisch untersucht werden.
Zunächst hieß es, dass die betroffene „Hercules“ repariert werden soll. Das dauert scheinbar länger als ursprünglich vermutet, denn das Außenministerium hat mittlerweile den „Plan B“ gezogen. Man greift statt auf das eigene Militär nun auf die Fluggesellschaft Israir zurück. Bei dieser hat man eine Maschine gechartert, mit der am Mittwochabend der erste Evakuierungsflug durchgeführt wird. Im Gegensatz zu anderen Staaten lässt Österreich aber nicht nonstop ins Heimatland fliegen, sondern nur nach Zypern. Statt nach Paphos geht es nun nach Larnaka, was für die Betroffenen insofern vorteilhaft ist, weil es planmäßig mehr Flüge gibt.
Laut Außenministerium sollen auf Zypern Notunterkünfte für die evakuierten Österreicher organisiert worden sein. Ob es sich dabei um Hotelzimmer oder Feldbetten handelt, wurde nicht näher erläutert. Jedenfalls sollen sowohl in Zypern als auch am Flughafen Tel Aviv Teams der Botschaften sowie des Bundesheeres zur Unterstützung bereitstehen.
Am Donnerstag, den 12. Oktober 2023, soll Austrian Airlines einen freihändig vergebenen Charterflug von Larnaka nach Wien durchführen. Das Außenministerium und die Lufthansa-Tochter würden sich derzeit in intensiven Vorbereitungen befinden. Wie viele Zusatzflüge ab Zypern nach Österreich aufgelegt werden, ist derzeit noch vollkommen offen. Auch ist unklar warum nicht gleich Austrian Airlines oder eine andere Airline mit Rückholflügen von Tel Aviv oder einem anderen Airport in Israel nach Österreich beauftragt wurde. Beispielsweise lässt die Schweiz von Swiss Staatsbürger nach Zürich fliegen und Deutschland hat Lufthansa mit Evakuierungsflügen nonstop in die Bundesrepublik beauftragt. Es ist also vollkommen unklar warum Österreich nach der Bundesheer-Blamage die gestrandeten Einwohner erst von Israel nach Zypern fliegen lässt und dann von dort aus mit Linienflügen bzw. zumindest einem AUA-Sonderflug zurück nach Wien bringen lässt.
Kostenfrei sind solche Rückholaktionen übrigens nicht. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde die bislang größte Repatriierungsaktion aller Zeiten durchgeführt. Die Betroffenen hatten zum Teil äußerst saftige Kostenbeiträge an die Republik Österreich zu bezahlen. Wie viel Geld diesmal verlangt wird, ist noch nicht öffentlich bekannt. Jedenfalls dürften Reisende, die eine Pauschalreise gebucht haben, gute Karten haben, dass der Tour Operator diese direkt übernimmt oder zumindest erstattet. Hintergrund ist, dass Reiseveranstalter eine Rückholpflicht haben. Einige haben auch bereits ihre Kunden auf dem Land-, See- und Luftweg in die Heimat zurückgebracht.