Um den Flughafen Klagenfurt wird seit vielen Jahren auf politischer Ebene gestritten. Daran änderte auch der mehrheitliche Verkauf an die Lilihill Gruppe des Franz Orasch nichts. Der Mehrheitseigentümer will die so genannte Aviation City errichten, jedoch stemmt sich das Land Kärnten gegen die geplante Form der Finanzierung.
Konkret will Lilihill den Klagenfurter Flughafen mit der Errichtung der Aviation City deutlich aufwerten. Die kürzlich vorgestellten Pläne fallen kleiner aus aus unmittelbar nach dem Erwerb der Mehrheit angekündigt. Finanziert werden soll das Bauprojekt unter anderem mit dem Verkauf von Grundstücken, die für den Flugbetrieb nicht notwendig sind.
Genau das will Landesrat Martin Gruber (ÖVP) aber verhindern, denn er kündigte bereits an, dass sich das Land Kärnten gegen den Verkauf der nicht betriebsnotwendigen Grundstücke stemmen wird. Gemeinsam mit der Stadt Klagenfurt hält die öffentliche Hand die so genannte Sperrminorität. Lilihill wollte erst vor einigen Monaten den Klagenfurter Flughafen komplett übernehmen, jedoch sind die Verhandlungen mit den Minderheitsgesellschaftern bislang nicht erfolgreich verlaufen.
Die politisch Verantwortlichen argumentieren, dass der Verkauf von Grundstücken mit einer Gesamtfläche von etwa 48 Quadratmetern an eine Tochtergesellschaft zu wenig einbringen würden. Lilihill verweist auf ein Gutachten und will für die Flächen 17,8 Millionen Euro auf den Tisch legen. Das bedeutet konkret, dass eine andere Lilihill-Tochter der Flughafengesellschaft die Grundstücke abkaufen würde und den Finanzmitteln dann Investitionen am Airport getätigt werden. Die Politik ist aber der Ansicht, dass eine andere Immobiliengruppe mehr Geld bezahlen würde und daher stemmt man sich gegen den Deal. Lilihill zeigt sich aber kompromissbereit und bietet an, dass der Wert der Grundstücke nochmals durch einen internationalen Gutachter bewertet werden können.
Obendrein ist das Land Kärnten der Ansicht, dass der Flughafen derzeit genügend flüssige Mittel habe und keine Notwendigkeit für den Verkauf von Grundstücken bestehen würde. Man bringt alternative Lösungen wie die Verpachtung ins Spiel, denn diese würden dem Airport dauerhafte Einnahmen sichern. Ein wenig ist auch durchzuhören, dass die Kärntner Politik, die Investitionen am Klagenfurter Flughafen über Jahrzehnte hinweg stets nur in minimalem Ausmaß durchgeführt hat, gar nicht erkannt hat, dass erheblicher Nachholbedarf besteht. Investitionsrückstau eben.
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