Im Streit rund um den Flughafen Klagenfurt legt Noch-Mehrheitseigentümer Lilihill nochmals nach. In einer Medienaussendung schreibt man unter anderem, dass „trotz des enormen Gegenwinds und aller Unkenrufe die Planungen für den neuen Convenience Business Carrier weiterverfolgt“ würden.
Einen Schuldigen dafür, dass man die versprochenen Charterflüge noch nicht in die Luft gebracht hat, hat man auch schon ausgemacht. „Aufgrund der aktuellen Entwicklungen am Airport Klagenfurt wird Liliair mehr Vorlaufzeit in den Start der Regionalfluglinie investieren“, heißt es seitens Liliair. Es ist an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass sich Liliair in der Medienmitteilung wiederholt als „Fluglinie“, „Airline“, „Carrier“ bzw. „Regionalfluglinie“ bezeichnet. Dies erweckt den Eindruck, dass es sich um eine Fluggesellschaft handeln würde. Das ist aber nicht zutreffend, denn Liliair verfügt über kein AOC und keine Betriebsgenehmigung. Damit ist man rechtlich gesehen kein Luftfahrtunternehmen. Das beabsichtigte Chartern von Maschinen und die Vermarktung der Sitze auf eigene Rechnung macht eine GmbH nicht zu einer vollwertigen Fluggesellschaft, zumal sich „virtuelle Konstruktionen“ nur in extrem seltenen Fällen dauerhaft auf dem Markt bewähren konnten.
Weiters schreibt Liliair in der Aussendung: „Klagenfurt bleibt eine mögliche Destination der Regionalfluglinie, die im 100-prozentigem Eigentum der Lilihill Group steht. Verhandlungen mit dem Airport Klagenfurt werden wieder aufgenommen, sobald die Gremien am Kärntner Flughafen wieder entscheidungsfähig sind und sich die rechtliche Situation geklärt hat. Bisher haben sich Land Kärnten und Stadt Klagenfurt als Minderheitseigentümerin gegen einen Vertrag mit der österreichischen Fluglinie gestemmt und den Projektverlauf verzögert. Seitens Liliair besteht auch in einer neuen Eigentümerinnenkonstruktion Gesprächsbereitschaft, um dem Tourismus und der Wirtschaft in Kärnten attraktive Flugverbindungen zu bieten“. Diese Passage lässt auch die Interpretation zu, dass Lilihill die bevorstehende Verwässerung der Anteile durch eine rasche Einzahlung des Anteils an der Kapitalerhöhung wohl nicht verhindern wird. Das Land Kärnten bereitet derzeit auch das Ziehen der so genannten Call-Option vor, was dann dazu führt, dass sich der Airport Klagenfurt wieder vollständig in den Händen der öffentlichen Hand befinden wird.
2 Comments