Der Flughafen Leipzig/Halle wird im bevorstehenden Winterflugplan 2020/21 zum ersten Mal seit vielen Jahren keine innerdeutschen Flugverbindungen mehr haben. Sowohl Lufthansa als auch die Tochter Eurowings bedienen die entsprechenden Routen nicht mehr. Das löst in der Politik Verärgerung aus, denn damit gehen auch Drehkreuz-Anbindungen verloren.
Die beiden Fluggesellschaften der Lufthansa Group bestätigten gegenüber dem deutschen Fachportal Airliners.de die Entscheidungen. Damit ist die Anbindung an das Drehkreuz München zumindest in der Winterperiode nicht verfügbar. Der Kranich begründet den Schritt damit, dass die Nachfrage „deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben“ ist. Auch geht man nicht davon aus, dass kurzfristig eine Besserung eintreten wird. Genau gleich begründete Lufthansa übrigens auch die neuerliche Einstellung der Strecke Friedrichshafen-Frankfurt.
Eurowings hatte ab Leipzig/Halle ohnehin nur Flüge nach Düsseldorf geplant und das sechsmal pro Woche. Die Routen nach Köln/Bonn und Stuttgart wurden laut Airliners.de nur in den Sommermonaten bedient und aufgrund schwacher Nachfrage wieder aufgegeben. Demnach begründet die Kranich-Tochter die vorläufige Einstellung der Düsseldorf-Strecke ebenfalls mit fehlender Kundennachfrage. Man hofft jedoch, dass eine Wiederaufnahme so rasch wie möglich erfolgen kann.
Die einzige Anbindung an ein Drehkreuz der Star-Alliance stellt nun die mehrmals wöchentlich angebotene Austrian-Airlines-Verbindung nach Wien dar. Diese wird derzeit mit einem Zwischenstopp in Nürnberg angeboten. Innerdeutsch verkauft die AUA übrigens keine Tickets, da man hierfür keinen Markt sieht, berichtete Aviation Direct vor einigen Tagen. Airliners.de schreibt, dass die Hub-Anbindung an das Drehkreuz Zürich derzeit nicht buchbar ist. Die von Lufthansa bediente Strecke Leipzig-Frankfurt soll nur noch auf der Schiene angeboten werden.
In der Politik ist man selbstredend stinksauer auf Lufthansa, denn Leipzig ist – mit Ausnahme des Zubringers nach Wien – von den großen Drehkreuzen abgehängt. Der Oberbürgermeister will nun darum kämpfen, dass in Frankfurt am Main die Entscheidung überdacht wird. Allerdings könnte die momentane Situation in Leipzig auch ein kleiner Vorgeschmack darauf sein, was die Bundesregierung umsetzen will: Inlandsflüge abschaffen, stattdessen soll mit der Bahn gefahren werden. Werden jedoch Flüge innerhalb Deutschlands aus dem Programm genommen, so fühlen sich Regionen abgehängt…
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