Durch Eurowings gestellte Frist an die Gewerkschaft am Vorabend ergebnislos verstrichen.
Im Streit zwischen der Geschäftsführung der Eurowings Deutschland (EWD) und der Vereinigung Cockpit (VC) zieht die Geschäftsleitung nun blank. Wie heute am frühen Nachmittag durch Eurowings mitgeteilt wurde, wird das Wachstum bei EWD mit „sofortiger Wirkung“ gestoppt. Als Begründung werden hierbei die inzwischen vier Streiktage samt entsprechender Streikschäden genannt. Dies führe dazu das die Lufthansa Tochter den Aufbaupfad ihres deutschen Flugbetriebs nicht in der „geplanten Form“ fortführen kann.
Konkret teilte Eurowings dabei mit, dass die im Jahr 2023 anvisierte Flotte bei „EWD“ per sofort um 5 Flugzeuge von geplanten 81 auf lediglich 76 Maschinen reduziert wird. Auch auf die weiteren Folgen wird dabei eingegangen, die geplanten Einstellungen von 200 weiteren Stellen in Cockpit sowie Kabine wird mit sofortiger Wirkung gestoppt. Sich in Ausbildung bei Eurowings Deutschland befindliche Piloten und Pilotinnen erhalten nun zunächst befristete Verträge.
Abschließend erfolgt auch der Wink „mit dem Zaunpfahl“ in Richtung des bereits in Anstellung befindlichen Cockpit-Personals. Aufgrund der reduzierten Flottengröße wird Eurowings Deutschland natürlich auch weniger Kapitäne benötigen, womit alle anstehenden Beförderungen von Co-Piloten und Co-Pilotinnen zum Kapitän / Kapitäninnen ebenfalls mit sofortiger Wirkung gestoppt werden. Am gestrigen Nachmittag hatte Eurowings der Vereinigung Cockpit im aktuellen Tarifstreit um die zukünftigen Arbeitsbedingungen, eine Frist bis gestern Abend 21:30 gesetzt, um die Streiks sofort zu beenden. Diese „Frist“, welche samt der Androhung der heute mitgeteilten Reduzierung einherging, ließ die Gewerkschaft allem Anschein nach ohne Reaktion verstreichen. Auch am heutigen, zweiten Streiktag der Piloten, musste Eurowings knapp jeden zweiten Flug streichen. Nun hat die Geschäftsführung also Fakten geschaffen, auf die Reaktion der VC darf gespannt gewartet werden.