Michael O’Leary: “Lufthansa weint gerne Krokodilstränen”

Michael O'Leary in Wien (Foto: Jan Gruber).
Michael O'Leary in Wien (Foto: Jan Gruber).

Michael O’Leary: “Lufthansa weint gerne Krokodilstränen”

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Ryanair-Chef Michael O’Leary legt in der Diskussion um die von der EU-Kommission vorgegebenen Slot-Regeln nach. Dabei hat er insbesondere den Konkurrenten Lufthansa verbal angegriffen. Er fordert, dass die Wettbewerbshüter die „falschen Behauptungen der Lufthansa über den Betrieb von ‚Geisterflügen‘ ignorieren“ sollen.

In der Luftfahrtbranche gibt es derzeit eine kontrovers geführte Diskussion um die Slot-Regelung der EU-Kommission. Diese sieht derzeit vor, dass mindestens 64 Prozent der zugeteilten Start- und Landrechte tatsächlich genutzt werden müssen. Andernfalls droht die Neuvergabe über den Regulator. Beispielsweise Lufthansa macht seit einigen Wochen öffentlich Stimmung gegen die Bestimmung, behauptet, dass man rund 18.000 Leerflüge durchführen müsste und will erreichen, dass die Slots der laufenden Winterflugplanperiode 2021/22 unabhängig von der Nutzung erhalten bleiben.

Gänzlich anders sehen das Billigflieger wie Ryanair und Wizz Air. Beide Unternehmen fordern in regelmäßigen Abständen, dass ungenutzte Start- und Landerechte an den Regulator zurückgehen sollen und dann neu vergeben werden sollen. Allerdings konnte Ryanair in Linate begehrte Start- und Landerechte ergattern, die man dann nicht genutzt hat. Den Rückzug aus Frankfurt am Main hat man vor wenigen Tagen kommuniziert.

„Die Lösung für das Problem der “Geisterflüge” der Lufthansa ist ganz einfach: Verkaufen Sie diese Sitze einfach an die Verbraucher. Wenn die Lufthansa diese Flüge wirklich durchführen muss (nur um zu verhindern, dass diese Slots an konkurrierende Fluggesellschaften freigegeben werden), dann sollte sie verpflichtet werden, diese Plätze zu niedrigen Preisen an die Öffentlichkeit zu verkaufen. Die deutsche und die EU-Öffentlichkeit haben der Lufthansa und ihren Tochtergesellschaften Brussels Airlines, Swiss und Austrian bereits mit Milliarden an staatlichen Beihilfen unter die Arme gegriffen. Anstatt leere Flüge durchzuführen, nur um Slots zu blockieren, sollte die Lufthansa die Sitze auf diesen Flügen zum Verkauf zu niedrigen Preisen freigeben, um die deutschen und europäischen Steuerzahler zu belohnen, die sie während der Covid-Krise mit Milliarden subventioniert haben. Die Lufthansa weint gerne Krokodilstränen über die Umwelt, wenn sie alles tut, um ihre Slots zu schützen. Mit den Slots blockiert sie den Wettbewerb und schränkt die Auswahl an den großen Drehkreuzflughäfen wie Frankfurt, Brüssel-Zaventem, Wien und anderen ein. Wenn die Lufthansa keine “Geisterflüge” durchführen will, um ihre Slots zu schützen, dann sollte sie diese Sitze einfach zu niedrigen Preisen verkaufen und dazu beitragen, dass sich der Kurz- und Langstreckenflugverkehr von und nach Europa schneller erholt. In der Zwischenzeit fordert Ryanair die Europäische Kommission erneut auf, Lufthansa und andere staatlich subventionierte Fluggesellschaften zu zwingen, Slots freizugeben, die sie nicht nutzen wollen, damit GHOSTBUSTERS wie Ryanair und andere an diesen Drehkreuzflughäfen eine Auswahl, Wettbewerb und niedrigere Preise anbieten können. Die EU sollte die unaufrichtigen Behauptungen der Lufthansa über “Geisterflüge” ignorieren, denn die Lösung ist einfach: Verkaufen Sie die Plätze auf diesen Flügen, dann brauchen Sie keine Angst mehr vor “Geisterflügen” zu haben“, so Ryanair-Chef Michael O’Leary.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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