Die Fluggesellschaft Air Serbia hat sich kurzfristig Wetlease-Unterstützung von Klasjet nach Belgrad geholt. Hintergrund ist, dass man nach einem aufsehenergenden Vorfall den bisherigen Subunternehmer Marathon Airlines gekündigt hat.
Mit vier Embraer-Jets war das griechische Luftfahrtunternehmen im Auftrag von Air Serbia unterwegs. Im Sommerflugplan 2024 sollte die Zusammenarbeit auf sechs Maschinen ausgedehnt werden. Allerdings ist es am Sonntag, den 18. Feber 2024 auf Flug JU234 zu einem schwerwiegenden Zwischenfall gekommen. Dabei wurde ein Embraer 195 schwer beschädigt. Derzeit scheint es so zu sein, dass die Piloten trotz eindeutigem Hinweis der Lotsen die Runway „verkürzt“ haben. Die Länge war dann nicht ausreichend. Beim Abheben wurden Beleuchtungseinrichtungen touchiert. Der Regionaljet wurde schwer beschädigt, konnte jedoch sicher rücklanden. Die Insassen hatten Glück im Unglück, denn vergleichbare Zwischenfälle in der Vergangenheit sind tödlich ausgegangen.
Air Serbia hat unmittelbar reagiert und die Zusammenarbeit mit Marathon Airlines, die über kein IOSA-Safety-Audit verfügt, fristlos beendet. Dadurch sind Engpässe im Flugbetrieb entstanden, denn der serbische Carrier kann den Wegfall der gekündigten Kapazität, die vom griechischen Subunternehmer erbracht wurde, noch nicht aus eigener Kraft kompensieren.
Hier kommt nun Klasjet ins Spiel: Kurzfristig springt das auf ACMI- und Wetlease-Dienstleistungen spezialisierte Unternehmen mit einer Boeing 737-800 ein. Air Serbia hat dieses Unternehmen mit der Durchführung zahlreicher Flüge beauftragt. Laut einem Bericht von Ex-Yu-Aviation.com soll dieser Jet unter anderem nach Athen, Bukarest, Frankfurt, Mailand-Malpensa, Tivat, Sarajevo, Thessaloniki und Zürich zum Einsatz kommen. Es handelt sich um die dritte Maschine von Klasjet, die für Air Serbia unterwegs ist, denn bereits zuvor hat man zwei Flugzeuge im Auftrag des serbischen Luftfahrtunternehmens betrieben.
Dem Vernehmen nach befindet sich Air Serbia auf der Suche nach weiterem Wetlease-Fluggerät, mit dem man die Kapazität, die man bislang von Marathon Airlines zugekauft hat, kompensieren will. Es ist damit zu rechnen, dass es diesbezüglich in den kommenden Tagen weitere Informationen geben wird.