Airbus A320neo (Foto: Jan Gruber).
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OE-LZN: Erster A320neo der AUA benötigt „schwer verfügbares Ersatzteil“

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Die Einflottung des ersten Airbus A320neo bei Austrian Airlines verläuft offensichtlich so ganz und gar nicht nach Wunsch. Die OE-LZN konnte bereits zwei Tage nach dem kommerziellen Erstflug aus technischen Gründen nicht abheben, Aviation.Direct berichtete als erstes und einziges Fachmedium über das AOG.

Am vergangenen Freitag hieß es seitens Austrian Airlines gegenüber Aviation.Direct: „Leider ist die OE LZN tatsächlich AOG aufgrund einer Störung in der elektronischen Triebwerkssteuerung. Unsere Kollegen in der Technik arbeiten unter Hochdruck an einer Lösung“. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass es sich nicht um ein reines Elektronikproblem handelt, sondern wesentlich schwerwiegendere Probleme vorliegen. Für den Carrier, der die Maschine erst vergangene Woche offiziell präsentiert hat, ist das durchaus ärgerlich.

Der Technikbetrieb der Austrian Airlines konnte das Problem vermeintlich beheben. Mit dem Neuzugang wurde dann am Samstag das Kurspaar OE393/394 durchgeführt und kurz darauf war die OE-LZN schon wieder AOG. Die idente Fehlermeldung trat erneut auf und seither befindet sich dieser Airbus A320neo schon wieder am Boden.

Allerdings scheint nur klar zu sein, dass es sich nicht nur um ein simples Elektronik-Problem handelt, denn Austrian Airlines benötigt ein Ersatzteil, das eigenen Angaben nach momentan schwer verfügbar ist. Man hofft, dass dieses noch am Dienstag am Abend bzw. in der Nacht geleifert und eingebaut werden kann. Sofern das gelingt, soll die OE-LZN am Nationalfeiertag wieder linienmäßig eingesetzt werden.

Das benötigte Ersatzteil ist laut AUA aktuell nur schwer verfügbar, es sei jedoch wahrscheinlich, dass es am Dienstagabend geliefert wird. In diesem Fall soll die Maschine für Flüge am nächsten Tag wieder einsatzbereit gemacht werden. Seitens der AUA spricht man von „Kinderkrankheiten“, die nun behoben werden.

Wodurch die Probleme genau ausgelöst wurden, ist derzeit unklar. Allerdings ist von AUA-Mitarbeitern unter der Bedingung ihre Identität anonym zu halten, zu hören, dass bereits vor dem kommerziellen Erstflug das eine oder andere Problem aufgetreten sein soll. Es habe vor und nach den Lackierarbeiten ebenfalls Fehlermeldungen gegeben. Diese wären vor dem kommerziellen Erstflug aber behoben worden.

Airbus muss zweiten A320neo nachbessern

Beim „Schwesterschiff“ OE-LZO wurden vergangene Woche während dem so genannten Acceptance-Flug zahlreiche Mängel festgestellt. Bei der Übernahme werksneuer Flugzeuge ist es üblich, dass ein erfahrenes Team, das aus Piloten und Technikern besteht, die Maschine auf Herz und Nieren prüft. Im Normalfall wird – ähnlich wie bei der Übernahme eines neuen Autos – ein Probeflug durchgeführt. Die Experten der AUA wurden fündig und haben umgehend bei Hersteller Airbus reklamiert. Konkret bedeutet das, dass der Flugzeugbauer die von den Piloten und Technikern bemängelten Punkte vor der Übergabe beheben muss. Erst dann wird die OE-LZO nach Wien überstellt. Ein leitender AUA-Angestellter geht davon aus, dass sich Abnahme und Ferry-Flug dadurch um wenige Tage verzögern werden.

Die OE-LZO wird ebenfalls „nackt“ übernommen. Das bedeutet konkret, dass die Kabine durch den Technikbetrieb in Wien eingebaut wird. Die Lackierarbeiten werden im Paintshop Bratislava erledigt. Selbiges war bereits bei der OE-LZN der Fall. Die A320neo Nummer drei und vier wird man fix und fertig samt Sitzen und Livery im Frühjahr 2023 ab dem Airbus-Werk übernehmen.

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