Der Flughafen Stuttgart wurde im kürzlich abgelaufenen Jahr 2023 von 8.447.406 Passagieren genutzt. Gegenüber der Vorperiode, in der man 6.997.032 Fluggäste hatte, konnte man zwar um 20,7 Prozent zulegen, aber vom Aufkommen des Jahres 2019 ist man noch weit entfernt.
Die Zahl der Flugbewegungen lag 2023 nach vorläufigen Angaben bei 92.094 Starts und Landungen, ein Plus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2022: 85.822 Flugbewegungen). „Wir haben unsere Prognose von rund 8,3 Millionen Fluggästen recht genau erreicht. Dass die starken Sommermonate so reibungslos verlaufen sind, war im Luftverkehr zuletzt leider nicht mehr selbstverständlich. Diese Leistungsfähigkeit verdanken wir einer guten Planung und großen Anstrengungen in den operativen Bereichen. Mein besonderer Dank gilt deshalb allen unseren Mitarbeitenden bei der FSG, ihren Töchtern und unseren Partnern für den motivierten Einsatz. Wir können mit Zuversicht auf das kommende Jahr schauen, in dem wir mit einer weiter steigenden Nachfrage rechnen“, erklärt Geschäftsführer Ulrich Heppe.
Im Jahr 2019 hatte der Stuttgarter Flughafen noch 12,7 Millionen Passagiere. Es sah zunächst danach aus als wäre es in 2020 zu einem neuen Rekordaufkommen gekommen, jedoch machte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Von dieser konnte sich der größte Flughafen des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg nicht vollständig erholen. Finanziell gesehen war der Airport zumeist profitabel, jedoch schreibt man seither Verluste.
Der Abgang von Passagieren dürfte nicht nur daran liegen, dass das Preisniveau für Tickets ab Stuttgart schleichend gestiegen ist, sondern auch daran, dass das Angebot im Lowcost-Segment – abgesehen von wenigen Ausnahmen – komplett weggebrochen ist. Easyjet und Ryanair haben den Flughafen Stuttgart wegen angeblich hoher Gebühren aus dem Streckennetz gestrichen. Die vormals ebenfalls stark vertretene Blue Air existiert aufgrund der Insolvenz nicht mehr. Platzhirsch in Stuttgart ist die Lufthansa-Tochter Eurowings, die auf vielen Routen überhaupt keinen Konkurrenten mehr hat, was sich nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis negativ auf die Ticketkosten auswirkt und somit weniger potentielle Fluggäste anzieht.
So ganz scheint die Ryanair Group Stuttgart aber doch nicht aufgeben zu wollen, denn erst vor wenigen Wochen kritisierte der Konzern das dortige Gebührenniveau kräftig in der Öffentlichkeit. Sehr ungewöhnlich sich über die Preise an einem Airport zu beschweren, den man selbst vor ein paar Jahren aus dem Streckennetz getilgt hat. Die Tochter Laudamotion hat in Stuttgart eine Basis unterhalten, jedoch wurde diese im Jahr 2020 geschlossen.