Rumänien sperrt Blue-Air-Konten: Flugbetrieb weitgehend eingestellt

Rumänien sperrt Blue-Air-Konten: Flugbetrieb weitgehend eingestellt

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Die rumänische Billigfluggesellschaft Blue Air muss den Flugbetrieb weitgehend einstellen. Das Unternehmen bezahlte eine von der Verbraucherschutzbehörde verhängte Geldbuße nicht. Daher wurden gerichtlich die vorläufige Pfändung von Bankguthaben sowie die Sperre von Firmenkonten verfügt. Der Lowcoster kann Lieferanten nicht mehr bezahlen.

Laut offizieller Erklärung von Blue Air soll der Flugbetrieb bis vorläufig Montag, 12. September 2022 eingestellt bleiben. Man hofft, dass man bis dahin die Aufhebung der Pfändung bzw. Kontensperre erwirken kann. Der Umstand, dass die Finanzlage von Blue Air stark angespannt ist, war schon länger ein offenes Geheimnis.

Der Carrier hat sich viel Zeit bei der Erstattung von Ticketgeldern gestrichener Flüge gelassen. So viel, dass man sich eine heftige Strafe der Verbraucherschutzbehörde eingehandelt hat. Der Carrier konnte offenbar das Bußgeld in der Höhe von zwei Millionen Euro nicht fristgerecht bezahlen und soll es Behördenangaben nach auch verabsäumt haben ein aufschiebendes Rechtsmittel einzulegen oder aber eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Daher fährt das staatliche Amt nun den harten Kurs der Zwangsvollstreckung.

Bereits vor ein paar Tagen hat der Leiter der Verbraucherschutzbehörde ANPC öffentlich zum Boykott von Blue Air aufgerufen. Dies brachte ihm durchaus Kritik ein, denn die Fluggesellschaft konterte mit einer Strafanzeige wegen mutmaßlichem Amtsmissbrauch. Unabhängig davon dürfte sich der Schlagabtausch negativ auf die Buchungszahlen ausgewirkt haben.

Blue Air teilt nun mit, dass aufgrund der „unvorhersehbaren Situation“ sämtliche Flüge, die von/nach Rumänien geplant sind bis vorläufig 12. September 2022 abgesagt werden müssen. Als Begründung nannte man den Umstand, dass man aufgrund der behördlich verfügten Kontensperre die Lieferanten nicht bezahlen kann Eigenen Angaben nach arbeitet man an einer Lösung.

Jene Flüge, die außerhalb Rumäniens geplant sind, sollen zumindest vorläufig durchgeführt werden Man sieht sich in der Lage diese zumindest vorläufig aufrecht erhalten zu können. Wie lange man das durchhält ist aber noch offen.

Lieferanten bestanden schon zuvor auf Vorauskasse

Angesichts des Umstands, dass Blue Air selbst zugibt, dass man aufgrund des Boykottaufrufs einen Rückgang des Ticketverkaufsvolumens um rund fünf Millionen Euro erlitten habe, dürfte es nicht gerade förderlich sein, dass man den Flugbetrieb weitgehend zurückfahren muss. Auch bestätigt der Carrier, dass die wichtigsten Lieferanten erheblichen Druck ausüben und darauf bestehen, dass im Voraus oder in bar bezahlt wird. Dem kann man aufgrund der Kontensperren nicht mehr nachkommen.

„Die unverantwortlichen Äußerungen und Handlungen eines Vertreters des rumänischen Staates sowie die ungestüme Entscheidung, alle Bankkonten des Unternehmens zu sperren, brachten Blue Air in die unerwünschte Situation, seine Geschäftstätigkeit für die nächste Zeit zu reduzieren, um dies zu erleichtern die Fertigstellung der Analyse der Auswirkungen auf Seiten der Investoren und die Einholung der erforderlichen Genehmigungen für Gespräche mit Investoren“, so das Unternehmen.

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