Ryanair: Polnische Buzz eröffnet Basis in Wien

Buzz-Logo auf einer Uniform (Foto: Jan Gruber).
Buzz-Logo auf einer Uniform (Foto: Jan Gruber).

Ryanair: Polnische Buzz eröffnet Basis in Wien

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Im Vorjahr drohte die Lauda-Geschäftsleitung mit der Stationierung von Boeing 737-800 der polnischen Ryanair-Tochter Buzz auf dem Flughafen Wien. Das wurde nun in die Tat umgesetzt, jedoch nun zu Lasten der Ryanair Basis Wien.

Am 23. Oktober 2020 wurde eine Boeing 737-800 der polnischen Buzz nach Wien überstellt. Seit 25. Oktober 2020 kommt diese ab Wien regulär zum Einsatz. Am Nationalfeiertag führte die SP-RKP im Auftrag von Ryanair Flüge nach Vilnius, Dortmund und Thessaloniki durch. Der „Buzz-Erstflug“ fand einen Tag zuvor auf der Köln-Strecke statt.

Flugzeuge von Buzz waren schon zuvor in Wien präsent, jedoch nur im Rahmen der Flüge Warschau (Modlin)-Wien-Warschau (Modlin). Bemerkenswert ist, dass diese Route nun „umgedreht“ wurde und von Österreich aus mit Airbus A320 der maltesischen Konzernschwester Lauda Europe durchgeführt wird, während Buzz mit einer in Wien stationierten Boeing 737-800 diverse Routen bedient.

Wäre da nicht der Umstand, dass Ryanair der eigenen 737-Belegschaft, die man für drei Maschinen in Wien beschäftigt, mit unbezahlten Urlauben und anschließender Teilzeitbeschäftigung gedroht hätte, wäre die Stationierung eher eine Überraschung. Anzunehmen ist, dass die Wiener Ryanair-Crews nun mittels der mutmaßlich günstigeren polnischen Konzernkollegen unter Druck gesetzt werden.

Buzz setzt in Wien ausschließlich polnisches Personal ein. An Bord spricht die Crew untereinander polnisch, wie ein Lokalaugenschein von Aviation Direct auf einem Flug am Nationalfeiertag zeigte. Die Besatzungen werden über die Leiharbeitsfirma Warsaw Aviation mit Sitz in Warschau beschäftigt. Die Ryanair-Crews hingegen sind bei Crewlink und Workforce sowie in ganz geringem Umfang auch direkt bei der Airline angestellt. Die Firmenzentrale von Buzz befindet sich nicht weit weg vom Flughafen Warschau-Chopin, den der Ryanair-Ableger übrigens gar nicht nutzt. Am Gebäude sind – im Gegensatz zur mit Fahnen und Leuchtreklame vollgepflasterten Laudamotion-Zentrale – keinerlei äußerliche Hinweise auf Buzz zu erkennen.

In diesem Gebäude in Warschau befindet sich die Zentrale der polnischen Ryanair-Tochter Buzz (Foto: Robert Spohr).

In Wien sind damit drei Ryanair-Flugbetriebe stationiert: Lauda Europe mit zahlreichen Airbus A320, Ryanair mit zumindest noch einer Boeing 737-800 und neuerdings auch Buzz mit ebenfalls einer Boeing 737-800. Welchen Sinn es macht auf einem Airport drei konzerneigene Flugbetriebe zu stationieren, wird wohl ausschließlich Michael O’Leary wissen.

Auch am Flughafen Bratislava ist es zu einer Veränderung gekommen. Die bisherige Ryanair-Basis wurde aufgelöst und von der polnischen Konzernschwester Buzz übernommen. Stationiert sind derzeit zwei Boeing 737-800. Zuletzt amen ab der slowakischen Basis die SP-RKQ und die SP-RSL zum Einsatz. Ob und wie viele lokale Mitarbeiter den Arbeitgeber wechseln konnten, ist unklar. In Budapest und Prag kam es beim Abzug von Ryanair und der Stationierung von Buzz laut Gewerkschaften zu niedrigeren Löhnen. Alternativ drohte die Arbeitslosigkeit.

1 Comment

  • Altmetallflieger , 28. Oktober 2020 @ 11:27

    An O,Learys stelle würde,ich einen Ableger in Rumänien oder Bulgarien hochziehen,irgendwann sind auch die Polen unbezahlbar teuer.
    Da bleibt ja dann nix für den eigenen Säckel übrig.
    Ein Pilot sollte nicht mehr als ein Hilfsarbeiter in Österreich verdienen und wer unbedingt Flugbegleiter sein will,soll vom Trinkgeld ,das man den Fluggästen herausleiert Leben,dafür gibt es die Flüge Gratis.
    Hoffentlich lesen die Verantwortlichen bei Ryanair meinen Vorschlag, zumindest hätte ich bei O,Leary ein offenes Ohr,der würde mich vielleicht sogar im gehobenen Management einsetzen oder? 🙂

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  • Altmetallflieger , 28. Oktober 2020 @ 11:27

    An O,Learys stelle würde,ich einen Ableger in Rumänien oder Bulgarien hochziehen,irgendwann sind auch die Polen unbezahlbar teuer.
    Da bleibt ja dann nix für den eigenen Säckel übrig.
    Ein Pilot sollte nicht mehr als ein Hilfsarbeiter in Österreich verdienen und wer unbedingt Flugbegleiter sein will,soll vom Trinkgeld ,das man den Fluggästen herausleiert Leben,dafür gibt es die Flüge Gratis.
    Hoffentlich lesen die Verantwortlichen bei Ryanair meinen Vorschlag, zumindest hätte ich bei O,Leary ein offenes Ohr,der würde mich vielleicht sogar im gehobenen Management einsetzen oder? 🙂

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