Urteil: Spicejet muss 42,95 Millionen Dollar an de Havilland zahlen

DHC Dash 8-400 (Foto: Jan Gruber).
DHC Dash 8-400 (Foto: Jan Gruber).

Urteil: Spicejet muss 42,95 Millionen Dollar an de Havilland zahlen

DHC Dash 8-400 (Foto: Jan Gruber).
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Die indische Billigfluggesellschaft Spicejet und de Havilland Aircraft of Canada (DHC) liegen sich seit einiger Zeit in den Haaren. Vor ein paar Jahren verkündete der kanadische Flugzeugbauer noch stolz eine Großbestellung über 25 Dash 8-400 mit erhöhter Sitzplatzkapazität. Nach Maschine Nummer fünf stockten die Zahlungen, DHC zog vor Gericht und obsiegte.

Die DHC Dash 8-400 ist das Rückgrat der Regionalflotte von Spicejet, denn die Teilflotte besteht aus insgesamt 32 Exemplaren. Nur fünf davon sind in der speziellen „Billigfliegervariante“, die DHC und die Airline im Jahr 2017 stolz präsentierten. Doch nach der Auslieferung von Einheit Nummer fünf kamen die Zahlungen ins stocken und Spicejet verweigerte Anzahlungen für 15 weitere Dash 8-400.

De Havilland Aircraft of Canada zog vor Gericht und forderte insgesamt 42,95 Millionen U.S.-Dollar ein. Dem Billigflieger wurde Vertragsbruch vorgeworfen, denn bestellt wurden im September 2017 insgesamt 25 Maschinen. Weiters sicherte sich Spicejet damals die Option auf 25 weitere Exemplare. Es gilt nun als äußerst unwahrscheinlich, dass der Auftrag noch ausgeliefert werden kann. Demnach wollte DHC die eingeklagte Summe auch als Schadenersatz haben.

DHC obsiegt – Spicejet kündigt Berufung an

Wie in der Luftfahrt häufig der Fall wurde als Gerichtsstandort für Streitigkeiten das Vereinigte Königreich vereinbart. Daher reichte De Havilland Aircraft of Canada im März 2020 eine Klage über 42,95 Millionen U.S.-Dollar gegen Spicejet ein. Aufgrund der Corona-Pandemie verzögerte sich das Verfahren, doch nun urteilte der High Court zu Gunsten des Herstellers. Spicejet wandte ein, dass der Auftrag nichtig ist, da DHC den Zeitplan nicht einhalten konnte.

Das sah das Gericht aber nicht so, denn der Billigflieger wurde zur Zahlung von 42,95 Millionen U.S.-Dollar verurteilt. Die Order ist damit zwar nicht gerettet, jedoch wurde sprach der High Court dem kanadischen Flugzeugbauer diese Summe als Schadenersatz zu. Vereinfacht gesagt: Spicejet muss an DHC bezahlen, bekommt jedoch keine Maschinen dafür. Das trifft den Carrier aufgrund der Corona-Pandemie zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt.

Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, da Spicejet bereits angekündigt hat, dass man innerhalb der dafür vorgesehen Frist in Berufung gehen muss. Somit wird es noch einige Zeit dauern bis DHC möglicherweise einen rechtskräftigen Titel in den Händen halten wird. Es könnte auch sein, dass die nächste Instanz die Angelegenheit anders beurteilt. Daher bleibt die weitere Entwicklung abzuwarten. Mangels Neuaufträgen wurde die Produktion der Dash 8-400 vorläufig ausgesetzt.

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