Corendon streicht den Winterflugplan 2022/23 abermals kräftig zusammen

Corendon streicht den Winterflugplan 2022/23 abermals kräftig zusammen

Werbung

Die Fluggesellschaften Corendon Airlines (Türkei) und Corendon Airlines Europe (Malta) fahren ihre Präsenz in der D-A-CH-Region im Winterflugplan 2022/23 deutlich zurück. Die beiden Luftfahrtunternehmen haben enorm viele Routen gestrichen und auf jenen, die verbleiben, wurden zum Teil drastische Kürzungen vorgenommen.

Unter der Marke Corendon treten insgesamt drei Fluggesellschaften auf. Dabei handelt es sich um die türkische Corendon Airlines, die unter dem IATA-Twoletter-Code XC fliegt, um die maltesische Corendon Airlines Europe, die unter XR unterwegs ist sowie um Corendon Dutch Airlines, deren Designator CD lautet. Das zuletzt genannte Unternehmen wollte man vor einiger Zeit verkaufen, jedoch platzte der Deal und mündete in einer juristischen Auseinandersetzung.

Die türkische Fluggesellschaft bietet unter ihrem XC-Code überwiegend Flugverbindungen zwischen der Türkei und anderen europäischen Ländern an. Offensichtlicher Schwerpunkt ist dabei die Deutschland-Österreich-Schweiz-Region, wobei der Löwenanteil der Kapazität für Routen in die Bundesrepublik genutzt wird. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Streichkonzert Deutschland-Türkei-Strecken überdurchschnittlich stark betrifft.

Corendon Airlines macht keine Angaben dazu warum man den Winterflugplan 2022/23 in mehreren Schritten dermaßen stark zusammengestrichen hat. An nahezu allen Airports, die man in Deutschland ansteuert, entfallen Strecken. Weitere Routen stehen akut auf der Kippe, denn man hat den Verkauf von Flugscheinen zwischenzeitlich eingestellt. Weiters fährt man auf einigen Strecken, die fortgeführt werden sollen, die Frequenzen zum Teil signifikant zurück bzw. bedient diese nur während der Zeit rund um Weihnachten und Neujahr. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der türkische Carrier sieben Boeing 737-800 im Rahmen eines Wetlease-Auftrags für die indische Billigfluggesellschaft Spicejet betreiben wird.

Auch maltesische Corendon Europe setzt wieder den Rotstift an

Auch beim EU-Ableger Corendon Europe, der unter dem XR-Code unterwegs ist, gibt es im Winterflugplan 2022/23 signifikante Streichungen. Dabei sind Dänemark, Deutschland, Österreich und die Schweiz besonders stark betroffen. Besonders auffällig ist, dass ab vielen Airports Flüge auf die kanarischen Inseln entfallen. Diese gelten während der kalten Jahreszeit als traditionell gut nachgefragt.

Viele weitere Strecken stehen akut auf der Kippe, denn diese wurden im Reservierungssystem bereits ausgenullt. Eine offizielle Bestätigung, dass auch diese Routen eingestellt werden, gibt es seitens Corendon Airlines Europe aber nicht. In der Vergangenheit zeigte sich bei diesem Anbieter, dass dem „Ausnullen“ einige Tage später die Einstellung folgte. Die Fluggesellschaft gab zu den Gründen der massiven Kürzungen keine Stellungnahme ab. Auf zahlreichen verbleibenden Routen der Corendon Europe werden analog zur türkischen Muttergesellschaften zum Teil signifikante Kürzungen vorgenommen. Manche Strecken bedient man nur während der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Vergleichsweise geringe Streichungen bzw. Kürzungen hat die Konzernschwester Corendon Dutch Airlines vorgenommen.

Auffällig viele Wetlease-Flugzeuge im Sommer 2022

In den Sommermonaten waren die Corendon-Fluggesellschaften auf den Airports in der D-A-CH-Region nahezu omnipräsent. Allerdings sind die Flotten der drei Carrier deutlich kleiner als man annehmen würde. Im Eigenbetrieb hat die türkische Corendon Airlines 20 Maschinen der Boeing 737-Reihe. Dabei handelt es sich um 14 Boeing 737-800 und sechs B737-Max-8. Im Wetlease hat man momentan einen A321, sechs A320 und fünf Boeing 737-800.

Die Flotte der maltesischen Corendon Europe besteht aus 15 Boeing 737-800. Weiters hat man derzeit je einen A320, eine B737-800 und B737-700 im Wetlease. Die niederländische Corendon Dutch Airlines betreibt drei Boeing 737-800. Im Wetlease hat man eine weitere Maschine dieses Typs.

Während der Sommermonate 2022 hatten die Fluggesellschaften der Corendon-Gruppe noch wesentlich mehr ACMI-Flugzeuge im Einsatz. Zeitweise war mehr „Fremdkapazität“ als eigenbetriebenes Fluggerät in der Luft. Im Mai 2022 gab man gar bekannt, dass man den Airbus A330 mit der Registrierung 9H-LEON für 18 Monate ins Wetlease nimmt und damit gar auf die Langstrecke gehen will. Mittlerweile ist dieses Flugzeug nicht mehr für Corendon im Einsatz, sondern Airhub setzt die Maschine für Air Senegal ein. Sowohl Corendon als auch Airhub wollen dazu keine Stellungnahme abgeben und verweigern Auskünfte über den aktuellen Stand der Zusammenarbeit.

Enorm lange „Streichliste“

Das Ausmaß des Streichkonzerts von Corendon Europe und Corendon Airlines, Stand 25. Oktober 2022, ist nachstehend dargestellt. Aus Gründen der besseren Übersicht werden zunächst jene Strecken, die gestrichen sind, anschließend jene, die auf der Kippe stehen und dann jene, auf denen es Frequenzkürzungen bzw. nur temporäre Bedienungen gibt, aufgelistet.

Teilweise gibt es auf gestrichenen Routen einzelne Umläufe im Winter 2022/23. Auf diesen Umstand wird nicht näher eingegangen, da zuvor alle Strecken durchgehend über die gesamte Winterperiode 2022/23 verkauft worden sind.

Nachstehende Routen wurden gestrichen:

  • Adana – Köln/Bonn
  • Adana – Düsseldorf
  • Adana – Hannover
  • Ankara – Köln/Bonn
  • Ankara – Düsseldorf
  • Ankara – Frankfurt
  • Ankara – Hamburg
  • Ankara – Hannover
  • Ankara – München
  • Ankara – Stuttgart
  • Antalya – Aalborg
  • Antalya – Basel
  • Antalya – Billund
  • Antalya – Kopenhagen
  • Antalya – Friedrichshafen
  • Antalya – Kassel-Calden
  • Antalya – Karlsruhe/Baden-Baden
  • Antalya – Münster/Osnabrück
  • Antalya – Newcastle
  • Antalya – Saarbrücken
  • Antalya – Stuttgart
  • Antalya – Wien
  • Antalya – Zürich
  • Diyarbakir – Düsseldorf
  • Diyarbakir – Hannover
  • Gaziantep – Köln
  • Gaziantep – Düsseldorf
  • Izmir – Amsterdam
  • Izmir – Basel
  • Izmir – Berlin
  • Izmir – Brüssel
  • Izmir – Köln/Bonn
  • Izmir – Düsseldorf
  • Izmir – Frankfurt
  • Izmir – Hamburg
  • Izmir – Hannover
  • Izmir – München
  • Izmir – Nürnberg
  • Izmir – Stuttgart
  • Izmir – Zürich
  • Kayseri – Amsterdam
  • Kayseri – Köln/Bonn
  • Kayseri – Düsseldorf
  • Kayseri – Frankfurt
  • Kayseri – Hamburg
  • Kayseri – Hannover
  • Kayseri – München
  • Kayseri – Rotterdam
  • Kayseri – Stuttgart
  • Konya – Amsterdam
  • Samsun – Düsseldorf
  • Trabzon – Köln/Bonn
  • Trabzon – Düsseldorf
  • Zonguldak – Köln/Bonn
  • Zonguldak – Düsseldorf
  • Zonguldak – Münster
  • Basel – Fuerteventura
  • Basel– Funchal
  • Basel –Las Palmas
  • Basel – Lanzarote
  • Basel– Teneriffa Süd
  • Basel – Hurghada
  • Billund –Las Palmas
  • Billund – Lanzarote
  • Brüssel – Las Palmas
  • Köln/Bonn – Funchal
  • Kopenhagen – Las Palmas
  • Kopenhagen – Hurghada
  • Kopenhagen – Lanzarote
  • Kopenhagen – Tenerife South
  • Düsseldorf – Funchal
  • Düsseldorf – Sharm el Sheikh
  • Erfurt – Las Palmas
  • Friedrichshafen – Las Palmas
  • Graz – Las Palmas
  • Hannover – Agadir
  • Hannover – Funchal
  • Hannover – Lanzarote
  • Hannover – Sharm el Sheikh
  • Karlsruhe/Baden-Baden – Fuerteventura
  • Leipzig – Hurghada
  • Memmingen – Hurghada
  • Memmingen – Fuerteventura
  • Münster/Osnabrück – Funchal
  • Münster/Osnabrück – Fuerteventura
  • Münster/Osnabrück – Las Palmas
  • Münster/Osnabrück – Lanzarote
  • Münster/Osnabrück – Teneriffa Süd
  • München – Fuerteventura
  • Nürnberg – Agadir
  • Nürnberg – Funchal
  • Nürnberg – Sharm el Sheikh
  • Paderborn – Fuerteventura
  • Rostock – Hurghada
  • Saarbrücken –Las Palmas
  • Saarbrücken – Hurghada
  • Salzburg – Hurghada
  • Stuttgart – Las Palmas
  • Weeze – Hurghada

Anmerkung: Auf einzelnen Strecken werden im Winterflugplan 2022/23 einzelne Umläufe, beispielsweise zwischen Weihnachten und Neujahr durchgeführt.

Nachstehende Routen stehen akut auf der Kippe:

  • Brüssel – Hurghada
  • Köln/Bonn – Fuerteventura
  • Köln/Bonn – Las Palmas
  • Köln/Bonn – Hurghada
  • Antalya – Amsterdam
  • Antalya – Berlin
  • Antalya – Birmingham
  • Antalya – Bremen
  • Antalya – Brüssel
  • Antalya – Köln/Bonn
  • Antalya – Dresden
  • Antalya – Düsseldorf
  • Antalya – Erfurt

Reduziert bzw. je nach Route wochenweise eingestellt sind nachstehende Strecken:

  • Köln/Bonn – Lanzarote
  • Köln/Bonn – Teneriffa Süd
  • Düsseldorf – Fuerteventura
  • Düsseldorf – Las Palmas
  • Düsseldorf – Hurghada
  • Düsseldorf – Teneriffa Süd
  • Hannover – Fuerteventura
  • Hannover – Las Palmas
  • Hannover – Teneriffa Süd
  • Linz – Hurghada
  • Münster/Osnabrück – Hurghada
  • Nürnberg – Fuerteventura
  • Nürnberg – Las Palmas
  • Nürnberg – Hurghada
  • Stuttgart – Hurghada
  • Wien – Hurghada
  • Antalya – Frankfurt
  • Antalya – Glasgow
  • Antalya – Hamburg
  • Antalya – Hannover
  • Antalya – London Gatwick
  • Antalya – Manchester
  • Antalya – München
  • Antalya – Nürnberg
  • Antalya – Paderborn
  • Antalya – Rostock
  • Eskisehir – Brüssel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung