Delta, Air France-KLM und Lufthansa: Wer bekommt ITA Airways?

Screen am Flughafen Rom-FCO (Foto: Jan Gruber).
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Delta, Air France-KLM und Lufthansa: Wer bekommt ITA Airways?

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Die italienische Fluggesellschaft ITA Airways ist auf der Suche nach einem Partner. Je finanzstärker, desto besser. Der einstige Alitalia-Partner Delta Air Lines kann sich laut lokalen Medienberichten nun vorstellen, dass man sich bei ITA Airways einkauft. Es steht durchaus einiges auf dem Spiel.

Der Alitalia-Nachfolger ist nur für ein Jahr provisorisch Mitglied im Skyteam, das von Delta und Air France-KLM dominiert wird. Sollte sich Lufthansa an ITA Airways beteiligen, würde man auf einen Schlag den italienischen Markt in Richtung Star Alliance verlieren. Abgesehen von ein paar Verbindungen der anderen Skyteam-Mitglieder könnte man dann in Italien nicht mehr viel anbieten. In erster Linie geht es da um Feeder und Anschlussflüge.

Bei Alitalia wollte sich in den letzten Jahren niemand freiwillig einkaufen. Selbst Etihad Airways hat irgendwann die Lust verloren, was auch zur neuerlichen Insolvenz von Alitalia führte. Bei der Neuaufstellung als ITA Airways ist der Schuldenhaufen in der alten Gesellschaft verlieben. Das Management geht aber davon aus, dass man ohne großen Partner nicht überlebensfähig ist. Zuletzt streute man Lufthansa Rosen.

Air France-KLM und Delta wollen Allianz-Wechsel verhindern

Allerdings haben auch Air France-KLM und Delta Air Lines ein großes Interesse daran einen möglichen Einstieg des Kranichs zu verhindern. ITA-Chef Alfredo Altavilla ist der Ansicht, dass man standalone nicht überlebensfähig ist. Offenbar gibt es aber deutlich mehr Interesse an einer Beteiligung oder gar einer möglichen Übernahme als ursprünglich angenommen.

Lufthansa gilt als Wunschpartner von Altavilla, jedoch verhält man sich in Frankfurt am Main noch sehr zurückhaltend. Bis zuletzt schloss man eine Beteiligung an ITA Airways kategorisch aus, will jedoch über eine kommerzielle Zusammenarbeit sprechen. Logischerweise würde diese – bei Umsetzung – mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Beitritt des italienischen Carriers in der Star Alliance münden.

Genau das wollen aber Air France-KLM und Delta verhindern. Zuletzt gab es regelrechte „Geheimtreffen“ zwischen den Managements des französisch-niederländischen und des italienischen Konzerns. Über die Inhalte ist nur wenig bekannt, jedoch wird spekuliert, dass über eine tiefgehende Kooperation bis hin zu einer Kapitalbeteiligung gesprochen wurde.

Lufthansa beseitigte Übernahmeverbot

Delta scheint nicht gerade daran interessiert zu sein mit Air France-KLM gemeinsame Sache zu machen, denn man war bereits vor der Formierung von ITA Airways in Konsortien, die Alitalia übernehmen sollten. Allerdings wurde daraus in keinem einzigen Anlauf etwas. Nun findet man die „neue Alitalia“ besonders attraktiv und kann sich durchaus eine direkte Beteiligung vorstellen. Die Zeitung „La Repubblica“ schreibt, dass eine Aktionärsvereinbarung mit dem italienischen Staat etwaige Bedenken der U.S.-Amerikaner aus dem Weg räumen könnte.

Es scheint jedenfalls Eile geboten zu sein, denn sowohl Delta als auch Air France-KLM scheinen sich massive Sorgen um den Marktanteil des Skyteams in Italien zu machen. Man will Lufthansa nicht zum Zug kommen lassen. Ob der Kranich tatsächlich so uninteressiert ist wie in der Öffentlichkeit dargestellt, ist unbekannt. Jedenfalls hat sich Lufthansa das „Übernahmehemmnis“ umgeschuldet, denn bedingt durch die vollständige Rückzahlung der Staatshilfe ist man wieder frei von Auflagen. Das bedeutet konkret, dass Lufthansa durchaus Anteile an ITA Airways kaufen könnte oder den Mitbewerber auch schlucken könnte. Ob Carsten Spohr und sein Team das wollen, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Ein Portrait über die neue ITA Airways unter diesem Link.

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