Eigentlich wollte Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Maskenpflicht an Bord von Verkehrsflugzeugen verschärfen, jedoch scheint es nun anders zu kommen. Die Verpflichtung zur Bedeckung von Mund und Nase in Flugzeugkabinen steht vor dem Aus.
Fast alle europäischen Länder haben die Maskenpflicht an Bord schon längst abgeschafft. Deutschland geht allerdings einen einsamen Sonderweg. Karl Lauterbach wollte gar auf FFP2-Masken verschärfen, jedoch hegte sich seitens Koalitionspartner FDP, aber auch seitens der Lufthansa, Widerstand gegen das Vorhaben.
Wie zuerst das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete wurde die Verpflichtung zur Bedeckung von Mund und Nase in Flugzeugkabinen aus dem Entwurf des Infektionsschutzgesetzes gestrichen. Lauterbach soll diese jedoch bei ungünstigen Zahlen mittels Verordnung anordnen können. Hierzu ist jedoch dann die Zustimmung aller Ressorts, also auch der FDP-Ministerien notwendig. Damit gilt die Maskenpflicht als defacto abgeschafft.
In den letzten Wochen ist das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ wiederholt mit Berichten, die ausländischen Fluggesellschaften die Missachtung deutschen Rechts vorwerfen, aufgefallen. Dabei wurde ausgeklammert, dass aufgrund zum Teil jahrzehntealter internationaler Luftfahrtabkommen bei grenzüberschreitenden Flügen an Bord das Recht des Registerstaats gilt. Zunächst prangerte man an, dass Swiss bei Deutschland-Flügen keine Masken mehr verlangt und kurze Zeit später traf es die österreichische Eurowings Europe.
Deutschlands größte Fluggesellschaft, Lufthansa, war schon vor einigen Monaten nicht mehr bereit die deutsche Maskenpflicht auf Biegen und Brechen durchzusetzen. In den letzten Wochen positionierte man sich – auch unter Verweis auf die internationale Praxis – klar gegen die Verpflichtung zur Bedeckung von Mund und Nase. Man appelliert in Richtung Freiwilligkeit und sieht beim Zwang war wirtschaftliche Nachteile, da Passagiere besonders auf der Langstrecke auf Anbieter ausweichen, die keine Maskenpflicht mehr verlangen müssen.