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Green-Airlines-Abenteuer kostete deutsche Steuerzahler 1,8 Millionen Euro

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Den Steuerzahler ist das „Abenteuer“ der vermeintlichen „Öko-Fluggesellschaft“ des Ticketverkäufers Green Airlines teuer zu stehen gekommen. Das Unternehmen hat im Jahr 2021 staatliche Beihilfen in der Höhe von 1,8 Millionen Euro erhalten. Pikant: Kurz nach der Auszahlung haben Luftfahrtunternehmen wie German Airways Zahlungsanstände kundgetan.

Sonderlich viele Charterflüge hat Green Airlines bis zur Bewilligung der staatlichen Beihilfe in der Höhe von 1,8 Millionen Euro noch gar nicht durchführen lassen. Unmittelbar vor der Bewilligung durch Landeskreditbank Baden-Württemberg hat man Ferienflüge ab Rostock und Paderborn, die mit betagten Boeing 737-300 von Alk Airlines durchgeführt werden sollten, angekündigt. Pikant: Diese wurden nach nur wenigen Umläufen eingestellt, denn laut dem durchführenden Luftfahrtunternehmen sollen Zahlungen ausgeblieben sein und daher hat man das Flugzeug abgezogen. Es dauerte nicht lange, da stellte auch German Airways seine Dienstleistungen ein und es wurde bekannt, dass der Ticketverkäufer Green Airlines mit einem zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in der Kreide stehen soll.

Die staatliche Beihilfe, die Green Airlines am 8. Juni 2021 bewilligt bekommen hat, ist eine so genannte Corona-Hilfe der Bundesrepublik Deutschland. Die Abwicklung erfolgte, wie in Baden-Württemberg üblich, über die L-Bank. In Karlsruhe am registrierten Firmensitz hat der Ticketverkäufer nicht etwa ein Verkaufsbüro oder eine Verwaltung unterhalten, sondern bei einem Briefkastenanbieter lediglich ein so genanntes Postservice gebucht. Die Eckdaten der gewährten staatlichen Beilhilfe können übrigens von Jedermann eingesehen werden, denn diese musste von der öffentlichen Hand verpflichtend in die öffentlich zugängliche Datenbank „State Aid Transparency Award Module“ eingepflegt werden.

Bemerkenswert ist, dass der „Flugbetrieb“ erst am 26. März 2021 aufgenommen wurde. Abgesehen von Paderborn-Sylt wurden andere Ziele wie Zürich erst gar nicht bedient. Von Anfang an scheint die Zusammenarbeit mit dem Ticketverkäufer holprig gewesen zu sein, denn die „Flugpartner“ wechselten äußerst häufig. Somit ist fraglich welchen „Verdienstentgang“ aufgrund der Corona-Pandemie Green Airlines eigentlich zuvor gehabt haben will.

Nach einer „Winterpause“ sollte es dann im innerdeutschen Verkehr, diesmal ab Weeze, weitergehen. Abgesehen von einzelnen Flügen, die mit gechartertem kleinem Fluggerät in Richtung Sylt, war schon bald Schluss. Kurz darauf verschwand die Homepage aus dem Internet und das Unternehmen war weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar. Das Europäische Verbraucherzentrum ist aber noch lange beschäftigt, denn auch zwei Jahre nach der „Betriebseinstellung“ versucht man noch Kundenansprüche einbringlich zu machen.

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