Kreditkarten- und GDS-Anbieter schließen russische Airlines aus

Debit- und Kreditkarten (Foto: Jan Gruber).
Debit- und Kreditkarten (Foto: Jan Gruber).

Kreditkarten- und GDS-Anbieter schließen russische Airlines aus

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Für russische Fluggesellschaften wird es immer schwieriger Tickets zu verkaufen, denn die großen Kreditkartengesellschaften, darunter Visa, Mastercard und American Express, stellen ihre Dienstleistungen in der Russischen Föderation ein. Dazu kommt, dass die wichtigsten GDS-Betreiber Amadeus, Galileo und Sabre ebenfalls die Zusammenarbeit beenden.

Normalerweise ist die Buchung von Flugscheinen sehr einfach: Die gewünschte Strecke auswählen, ein paar Daten eingeben, Kredit- oder Debitkartennummer eingeben und schon ist das Ticket gekauft. Russische Anbieter wie Aeroflot müssen nun nach Alternativen suchen, denn die großen Kreditkartenanbieter stellen ihre Dienstleistungen in Russland ein.

Dies trifft auch normale Privatkunden hart, denn die meisten Banken geben in Russland Debit-Mastercard bzw. Debit-Visa als Bankomatkarte aus. Es gibt zwar auch ein nationales System, das Mir genannt wird, jedoch ist dies noch nicht flächendeckend ausgerollt und funktioniert im Ausland nur in ganz wenigen Staaten. Mir wurde im Nachgang der Sanktionen, die im Jahr 2014 ausgesprochen wurden, ins Leben gerufen. Unter anderem die Sberbank teilte mit, dass Zahlungen und Bargeldbezug an Bankomaten derzeit nur mit Karten, die dieses Logo aufweisen, möglich sind und das fast ausschließlich nur in Russland.

Ähnlich wie bei der deutschen Insellösung Girocard sind Onlinezahlungen mit Mir derzeit nur sehr eingeschränkt möglich. Bislang war auch Co-Branding, also beispielsweise die Kombination von Mir und Debit-Visa, üblich. Regelrecht überstürzt arbeitet man in Russland an einer Lösung, die Onlinezahlungen mit dem nationalen System möglich machen soll. Für Fluggesellschaften ist das allenfalls im Inlandsvertrieb eine Möglichkeit, jedoch international gesehen hat man ein Problem.

Zwar fliegen unter anderem Aeroflot und S7 Airlines bis auf weiteres nur noch innerhalb Russlands und nach Belarus, jedoch hat man im Bereich des Vertriebs ein weiteres Problem. Aufgrund der Sanktionen flog man auch aus den GDS-Systemen Sabre, Galileo und Amadeus. Diese werden besonders von Aeroflot auch innerhalb Russlands genutzt. Der Vertrieb über Reisebüros spielt in der Russischen Föderation noch eine große Rolle, jedoch ist dieser nicht mehr über die klassischen GDS-Systeme möglich. Die Bezahlung mit Debit- und Kreditkarten von American Express, Mastercard, Visa und anderen westlichen Anbietern, ist nicht mehr möglich. Somit bleiben nur die Mir-Karten und das Bargeld. Letzteres erhöht dien Aufwand und damit die Kosten massiv.

Dem Vernehmen nach arbeiten einige russische Fluggesellschaften derzeit auf Hochtouren an eigenen Plattformen, über die Reisebüros die Tickets einbuchen können. Die Verrechnung wird – zumindest vorläufig – überwiegend auf Bargeld hinauslaufen. Offiziell spielt man die gesamte Thematik herunter, jedoch sind die russischen Carrier von den Sanktionen wesentlich stärker getroffen.

Die meisten Anbieter fliegen nicht mehr ins Ausland, abgesehen von Belarus, weil westliche Leasinggeber aufgrund der Sanktionen das Fluggerät zurückfordern müssen. Das will man aber verhindern und fliegt daher fast nur noch domestic. Dazu kommt, dass Airbus, Embraer, Boeing und andere westliche Hersteller keine Ersatzteile in die Russische Föderation liefern. Daher ist absehbar, das in Kürze zahlreiche Maschinen gegroundet werden müssen.

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