Golfcarrier Qatar Airways und Airbus liegen sich seit längerer Zeit in den Haaren und mittlerweile sind auch verschiedene Klagen anhängig. Nun zieht der Hersteller in den Vereinigten Staaten von Amerika vor Gericht und will von der Fluggesellschaft 220 Millionen U.S.-Dollar sowie die Rückzahlung von Darlehen durchsetzen.
Kernpunkt des Streits sind Qualitätsmängel, die Qatar Airways am Maschinentyp A350 festgestellt hat. Die Zivilluftfahrtbehörde von Katar hat in weiterer Folge Flugverbot erteilt. Der Hersteller sieht die Angelegenheit aber gänzlich anders und insbesondere weit weniger dramatisch als der Kunde. Zunächst weigerte sich Qatar Airways weitere Flugzeuge dieses Typs abzunehmen. Der Streit fand dann seinen vorläufigen Höhepunkt in einer von Airbus ausgesprochenen Kündigung einer A321neo-Großbestellung.
Gegen diese zog der Golfcarrier vor Gericht und konnte nach einer ersten Anhörung einen ersten Erfolg erzielen, denn das Gericht untersagt vorläufig die Neuvergabe der Lieferslots. Diese Anordnung gilt vorerst bis zum nächsten Verhandlungstermin, der für den 4. April 2022 anberaumt ist. Qatar will dann eine einstweilige Verfügung beantragen, die für die gesamte Dauer des Verfahrens vorläufigen Rechtsschutz gewähren soll. Ob diese erlassen wird oder nicht obliegt im Ermessen des Gerichts.
Airbus hat nun in den Vereinigten Staaten eine Klage gegen Qatar Airways eingebracht und fordert unter anderem 220 Millionen U.S.-Dollar Schadenersatz für nicht abgenommene A350 sowie die Rückzahlung von gewährten Darlehen ein. Auf Anfrage sagte die betroffene Fluggesellschaft, dass noch nichts von diesem Rechtschritt bekannt ist. Man habe noch keine Klage zugestellt bekommen. Dies dürfte sich wohl nur noch um eine Frage weniger Tage handeln.