Lediglich unterbrochen durch die Corona-Pandemie verzeichnen tschechische und slowakische Reiseanbieter seit einigen Jahren während der kalten Jahreszeit einen starken Zuwachs im Bereich von Reisen zu Warmwasserzielen. Eine Statistik von Dvolena.cz besagt, dass im November und Dezember 2023 um sieben Prozent mehr Buchungen getätigt wurden.
In den beiden genannten Staaten gelten diese beiden Monaten als buchungsstärkste für die jeweilige Wintersaison. Der Trend ist im Gegensatz zu Deutschland oder Österreich traditionell so, dass wesentlich kurzfristiger gebucht wird. Darauf haben sich die lokalen Fluggesellschaften beziehungsweise Reiseveranstalter auch schon vor der Corona-Pandemie eingestellt gehabt.
Dennoch appelliert man bei der in Brno ansässigen Student Agency, der Muttergesellschaft des Bahn- und Fernbusbetreibers Regiojet, dass frühzeitig gebucht werden sollte, denn das Angebot am Markt ist beschränkt. Im Regelfall würden die Kunden ihre Weihnachts- und Silvesterurlaube im November und Anfang Dezember buchen. Für jene, die im Jänner verreisen wollen, scheint der Dezember der übliche Buchungszeitpunkt zu sein.
Am häufigsten wird ein Urlaub zwischen fünf Tagen und zwei Wochen gewählt. Bei den Unterkünften dominieren Vier-Sterne-Hotels mit All-inclusive-Leistungen, was ähnlichen Vorlieben wie bei Sommerurlauben entspricht. Zu den beliebtesten Reisezielen gehören die nahen Exoten wie die Kapverden, der Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate, da sie eine attraktive Mischung aus Nähe und Exotik bieten. Bei den weiter entfernten Exoten sind Reiseziele wie Kuba, Vietnam, Sansibar, Mauritius, die Dominikanische Republik und Thailand wegen ihrer einzigartigen Kulturen und atemberaubenden Naturlandschaften beliebt.
Student Agency muss auch einräumen, dass man im Bereich der ansonsten bei Tschechen und Slowaken hoch im Kurs stehenden Ägypten-Reisen einen Dämpfer verzeichnet. Zwar würde dieses Ziel noch immer häufig gebucht werden, jedoch würden im großen Umfang potentielle Urlauber auf andere Ziele ausweichen. Dahinter dürfte stecken, dass viele wegen der unklaren Situation wegen dem von der Hamas angezettelten Krieg in Israel vorsichtshalber andere Destinationen vorziehen. Starke Auswirkungen hat dieser auf die touristischen Besuche in Taba (Ägypten) und Akaba (Jordanien). In den beiden Gegenden sind die Buchungen regelrecht in den Keller eingebrochen und Billigfluggesellschaften wie Ryanair und Wizzair haben mangels Nachfrage ihre Flugangebote bereits temporär eingestellt.
Generell kann Student Agency aber verzeichnen, dass bei den meisten Urlaubszielen die Preise deutlich gestiegen sind. Die in Tschechien, Deutschland und Polen tätigen Tour Operators hätten im Vergleich zum Vorjahr ihre Preise um rund zehn Prozent erhöht. Der Preis für einen Urlaub in einem nahe gelegenen exotischen Reiseziel für eine vierköpfige Familie liegt beispielsweise bei etwa 65.000 CZK (rund 2.650 Euro), während ein Urlaub an einem weit entfernten Reiseziel bei 130.000 CZK (rund 5.300 Euro) beginnt.