Wien: “Rauchzeichen” auf den Toiletten im Terminal 2

Der Hinweis auf das
Der Hinweis auf das "Raucherkammerl" im Bereich C wurde schwarz abgeklebt (Foto: Jan Gruber).

Wien: “Rauchzeichen” auf den Toiletten im Terminal 2

Der Hinweis auf das "Raucherkammerl" im Bereich C wurde schwarz abgeklebt (Foto: Jan Gruber).
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Im Terminal 2 des Flughafens Wien-Schwechat steigen seit der Wiederinbetriebnahme auf den WC-Anlagen wieder Rauchschwaden. Hintergrund ist, dass beispielsweise im Gatebereich C das vormalige „Raucherkammerl“ geschlossen wurde. Entsprechende Hinweise wurden entfernt bzw. überklebt.

Kurz nach dem Beginn der Corona-Pandemie schloss der größte Flughafen Österreichs die Terminals 1, 1A und 2. Der Flugverkehr ist binnen weniger Tage dramatisch zurückgegangen, so dass sämtliche Abflüge und Ankünfte im Terminal 3 abgewickelt wurden. Sich laufend ändernde Corona-Bestimmungen führten dazu, dass wiederholt Gastronomie, Lounges und Geschäfte schließen mussten und dann wieder aufsperren durften. Selbiges galt auch für die „Räucherhöhlen“ in den Gatebereichen F und G.

Die Wiedereröffnung des Terminals 2 mit den Zonen B, C und D brachte für Raucher eine Überraschung, denn die bisherigen Raucherzonen sind gesperrt bzw. wurden aufgelassen. Am offensichtlichsten ist dies am Pier C, denn hier wurden die Hinweisschilder mit schwarzer Folie überklebt.

Das führt leider auch zu einem besonders für Nichtraucher unangenehmem Nebeneffekt: Die sich in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Raucherraums befindliche Toilettenanlagen werden häufig als „Ersatzraucherkammerl“ missbraucht. Dass „außerhalb der gekennzeichneten Raucherzonen“ das Rauchen verboten ist, scheint so manchen Passagier schlichtweg nicht zu interessieren. Somit herrscht gelegentlich ein „Klima“, das an Oberstufen-Schultoiletten oder aber schlichtweg an verrauchte Gaststätten erinnert.

Dazu kommt im Gatebereich C noch ein anderer Umstand: Die Flughafen Wien AG hat im Zuge der Wiederinbetriebnahme im Bereich des Rundells die Anzahl der Toiletten reduziert. Jene, die über Treppen erreichbar waren, sind gesperrt. Zwar gibt es im Bereich der beiden Busgate-Zonen – sowohl bei den „alten“ als auch den „neuen“ – ebenfalls „stille Örtchen“, jedoch ist das vielen Passagieren schlichtweg nicht bekannt. Der Bereich B ist übrigens derzeit im regulären Flugverkehr nicht in Verwendung, weshalb die Beschilderung momentan an einer Verkleidung, hinter der sich die Rolltreppe befindet, endet. Dort gäbe es sowohl eine Toilettenanlage als auch ein Raucherkammerl.

Airport muss Bedarf evaluieren und verweist auf die Terrasse der Vienna Lounge

Warum der Flughafen Wien AG rauchenden Passagieren im Terminal 3 weiterhin Raucherkabinen zur Verfügung stellt, jedoch im Terminal 2 nicht, konnte das Unternehmen nicht schlüssig erklären. Ein Sprecher verweist unter anderem darauf, dass man den Bedarf noch prüfen müssen. Man habe ja eine Möglichkeit und zwar die Außenterrasse der Vienna Lounge. Allerdings ist das für viele Passagiere keine sinnvolle Lösung, denn die Nutzung ist kostenpflichtig und beispielsweise Priority Pass und Dragon Pass werden weiterhin nicht akzeptiert.

Ein Sprecher erklärte auf Anfrage gegenüber Aviation.Direct: „Im Terminal 3 sind die Raucherkabinen wieder in Betrieb und sind auf den Ebenen F und G zu finden. Sie mussten nur während der Pandemie temporär geschlossen werden, weil der Betrieb mit den Masken- und Abstandsregelungen nicht kompatibel war. Der Terminal 2 ist erst seit kurzem wieder in Betrieb. Dort prüfen wir den Bedarf. Auf der Terrassenfläche der Vienna Lounge ist Rauchen grundsätzlich möglich“.

Leider ist es nicht das erste Mal, dass unbeherrschte Raucher am Flughafen Wien meinen auf Toiletten ausweichen zu müssen. Während der coronabedingten Schließung der „Räucherhöhlen“ des Terminals 3 kam dies leider wiederholt zum Ärgernis von Nichtrauchern vor. Daher bleibt zu hoffen, dass die Flughafen Wien AG ihre „Bedarfsanalyse“ für den Terminal 2 möglichst rasch abschließt und eine Lösung findet. Bis dahin müssen Passagiere wohl damit rechnen, dass sie auf Rauchschwaden von anderen Reisenden, die sich nicht beherrschen wollen, treffen können.

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