Der Aufbau der maltesischen Fluggesellschaft Eurowings Europe Ltd. nimmt weitere Formen an. Das Unternehmen hat den IACO-Code EWL zugewiesen bekommen. Einen IATA-Two-Letter-Code hat man noch nicht.
Die neue Eurowings Europe Ltd. soll im Herbst 2022 an den Start gehen und schrittweise die österreichische Eurowings Europe GmbH ablösen. Das Ummelden der Flugzeuge vom OE- ins 9H-Register wird sich dem aktuellen Informationsstand nach über die gesamte Winterflugplanperiode 2022/23 vollzogen. Anschließend wird Eurowings Europe GmbH nicht mehr als Fluggesellschaft aktiv sein. Der „Umzug“ nach Malta ist vom Grundprinzip her mit jenem, den die Ryanair Group bei Laudamotion GmbH bzw. der Nachfolge-Airline Lauda Europe Ltd. vor einiger Zeit vollzogen hat, vergleichbar.
Auch das Rufzeichen des Malta-Ablegers von Eurowings steht bereits fest: „Black Pearl“. Jenes der deutschen Eurowings lautet „Eurowings“. Die noch aktive Österreich-Tochter nutzt „Europwings“ im Funkverkehr.
Die künftige maltesische Fluggesellschaft hat derzeit weder AOC noch Betriebsgenehmigung. Laut Zivilluftfahrtbehörde befindet man sich mitten im Erteilungsverfahren. Das Amt geht davon aus, dass es in den nächsten Wochen soweit sein könnte, dass die Zertifikate überreicht werden können. Nähere Einzelheiten nannte man nicht. Es wäre Sache der Airline dies zu kommunizieren.
Wizz Air und SkyUp ziehen ebenfalls Malta-Töchter hoch
Eine weitere Neugründung, die sich derzeit im AOC- und OL-Erteilungsprozess befindet, ist der EU-Ableger der ukrainischen Fluggesellschaft SkyUp. Unter dem Projektnamen SkyUp Europe will man eine maltesische Airline ins Leben rufen. Zunächst will man mit zwei Boeing 737 ACMI- und Charteraufträge erfüllen, ehe man dann im Sommer 2023 ein Liniennetz mit 19 Maschinen bedienen will. Im Gegensatz zu den Behauptungen eines Boulevardblatts will sich SkyUp mit dem Malta-Ableger dauerhaft in der Europäischen Union etablieren und nicht nur vorübergehend bis zum Ende des Kriegs in der Ukraine.
Auch die Wizz Air Group wird künftig eine Fluggesellschaft mit maltesischer Betriebsgenehmigung haben. Im Unterschied zu Eurowings Europe, SkyUp Europe, Malta Air und Lauda Europe wird man ein EASA-AOC haben. Die OL soll von der maltesischen Luftfahrtbehörde ausgestellt werden. Als Vorbild dient dabei die ebenfalls unter EASA-AOC fliegende Wizz Air Hungary, denn deren Betriebsgenehmigung stammt von der ungarischen Zivilluftfahrtbehörde. Diese noch relativ junge Konstellation führte auch dazu, dass der FAA unklar war wie sich die Kompetenzen zwischen EASA und ungarischem Amt aufteilen, so dass der Antrag auf Flugrechte für Charter-Frachtflüge zunächst abgelehnt wurde.
UK-Ableger von Norse Atlantic Airways hat Three-Letter-Code in der Tasche
Die künftige Fluggesellschaft Norse Atlantic UK, die künftig die Norse-Basis am Flughafen London-Gatwick betreiben soll, hat zwischenzeitlich ebenfalls den ICAO-Code zugeteilt bekommen. Dieser lautet UBT. Das Rufzeichen steht auch schon fest: Longboat.
Norse Atlantic Airways benötigt AOC und Betriebsgenehmigung des Vereinigten Königreichs, um die ambitionierten Langstreckenpläne in Gatwick umsetzen zu können. Aus diesem Grund hat man einen UK-Ableger gegründet. Dieser befindet sich derzeit im Zulassungsverfahren. Dem aktuellen Stand der Dinge nach sollen AOC und Betriebsgenehmigung noch heuer ausgestellt werden.
Schon wesentlich früher geht Norse unter norwegischem AOC in Berlin-Brandenburg an den Start. Noch vor dem Erstflug hat man die Aufstockung der geplanten Verbindungen bekanntgegeben. Die Berlin-Strecken werden vorerst von den Vereinigten Staaten von Amerika aus bedient, wobei sich das Unternehmen vorstellen kann, dass bei entsprechendem Erfolg eine Basis samt Personal in der deutschen Bundeshauptstadt entstehen könnte.
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