Der morgige Dienstag ist ein wichtiges Datum für die Zukunft des Flughafens Klagenfurt. Die landeseigene Kärnten Beteiligungsverwaltung entscheidet in der Aufsichtsratssitzung, ob man die Call-Option ziehen wird und die momentan von Lilihill gehaltene Mehrheit zurückkaufen wird.
Im Zuge der Teilprivatisierung wurde vereinbart, dass die öffentliche Hand die Möglichkeit eines Rückkaufs hat, wenn die jährliche Anzahl der Fluggäste unter eine vereinbarte Marke fällt. Aufgrund der Corona-Pandemie ist genau das geschehen und die Landesregierung hat eigens ein Gutachten eingeholt, das zum Schluss gekommen ist, dass Corona nicht als „Ausrede“ dienen kann. Das Land kann also die Call-Option ziehen.
Derzeit hält die KBV 20 Prozent der Flughafengesellschaft. Die Stadt Klagenfurt ist mit einem kleinen Anteil im Boot während sich die Mehrheit in den Händen von Lilihill befindet. Der Investor wollte im Frühherbst des Vorjahres den Airport komplett übernehmen, biss mit dem Ansinnen jedoch auf Granit bzw. auf den Widerstand der Kärntner Landespolitik.
Die Vorstellungen für die weitere Entwicklung des Klagenfurter Flughafens unterscheiden sich stark. Lilihill will den Standort unter anderem mit Hilfe der Errichtung der Aviation City stärken, jedoch stemmt sich die öffentliche Hand dagegen. Man will verhindern, dass der Flughafen Grundstücke an Lilihill verkauft. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) stellte zuletzt den Ausbau der militärischen Nutzung in Aussicht.
Mittlerweile ist die Stimmung dermaßen verfahren, so dass die Landesregierung den Rückkauf der Mehrheit avisiert hat. Der Aufsichtsrat der Kärnten Beteiligungsverwaltung ist nun am Zug und wird am Dienstag darüber entscheiden, ob die Call Option gezogen wird oder nicht. Sollte man sich für den Rückkauf entscheiden, würden etwa 80 Prozent wieder in den Händen des Landes Kärnten liegen. Damit wäre Klagenfurt dann der einzige österreichische Airport, der teilprivatisiert wurde, um nur wenige Jahre später neuerlich in Landeseigentum überführt zu werden.