Linz: AUA meldet 26 Mitarbeiter zum AMS-Frühwarnsystem an

DHC Dash 8-400 der Austrian Airlines am Flughafen Linz (Foto: René Steuer).
DHC Dash 8-400 der Austrian Airlines am Flughafen Linz (Foto: René Steuer).

Linz: AUA meldet 26 Mitarbeiter zum AMS-Frühwarnsystem an

DHC Dash 8-400 der Austrian Airlines am Flughafen Linz (Foto: René Steuer).
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Austrian Airlines hat sämtliche Mitarbeiter der Bodenstation Linz beim Arbeitsmarktservice zum Frühwarnsystem angemeldet. Der Carrier will künftig am oberösterreichischen Airport keine Bodenverkehrsdienstleistungen anbieten. Mit ISS befindet man sich in Verhandlungen, die in einen Betriebsübergang münden sollen.

Linz-Hörsching wird künftig nicht mehr linienmäßig von Austrian Airlines angeflogen. Die Anbindung an das Drehkreuz Wien wurde bereits vor einigen Jahren aufgegeben bzw. auf die Schiene verlagert. Die Düsseldorf-Strecke ruht seit über einem Jahr und soll künftig ex Deutschland von Eurowings geflogen werden. Die für den 12. April 2021 Aufnahme wurde allerdings auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die Bodenstationen auf den Bundesländerflughäfen gehen auf die einstige AUA-Regionaltochter AAS (Austrian Air Services) zurück. Diese wurde ursprünglich als Joint-Venture von AUA und den Regio-Airports gegründet. In den 1990er-Jahren wurde die AAS mit Tyrolean Airways fusioniert. Die Bodendienstleistungen in Linz, Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck, Graz und Klagenfurt kamen daher mit einer weiteren Fusion zu Austrian Airlines. Während man diese Tätigkeit in Graz, Salzburg und Klagenfurt bereits aufgegeben hat, steht man in Linz kurz davor. Lediglich in Innsbruck gibt es laut AUA derzeit keine entsprechenden Pläne.

26 Arbeitsplätze in Linz-Hörsching betroffen

In Linz soll den 26 betroffenen Mitarbeitern im Rahmen eines Betriebsübergangs eine Beschäftigung bei ISS Ground Services angeboten werden. Über diesen laufen derzeit noch intensive Verhandlungen. Dennoch wurden die oberösterreichischen Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice zum Frühwarnsystem angemeldet. Laut einem Sprecher der Austrian Airlines hat dies folgenden Grund: “Eine Information an das AMS zu möglichen freiwilligen einvernehmlichen Vertragsauflösungen ist gesetzlich vorgegeben und daher ein normaler Schritt – vor allem, da die Gespräche zu einem Betriebsübergang bereits weit fortgeschritten sind. Dasselbe wurde zum Beispiel auch bei dem erfolgreich verhandelten Betriebsübergang der Bodenstation am Flughafen Graz vor einigen Jahren gemacht. Das Ziel ist und bleibt weiterhin der Erhalt aller 26 Arbeitsplätze am Flughafen Linz”.

Bezüglich den Verhandlungen über einen möglichen Betriebsübergang auf ISS sagte der Medienreferent gegenüber Aviation Direct: “Wir können bestätigen, dass unsere Gespräche mit dem Flughafen Linz und ISS Österreich zu einem Betriebsübergang der dortigen Austrian Airlines Station weit fortgeschritten sind. Inhalt dieser Gespräche ist ein reibungsloser Betriebsübergang auf ISS Österreich, womit alle 26 Arbeitsplätze am Standort erhalten werden können. Ein genauer Zeitpunkt für die geplante Änderung steht aktuell noch nicht fest. Bei der AMS Anmeldung ging es nicht um Kündigungen (geht auch nicht in der Kurzarbeit wegen Behaltepflicht), sondern um mögliche freiwillige einvernehmliche Vertragsauflösungen. Ein Betriebsübergang schließt übrigens per Definition aus, dass es zu Verschlechterungen im Arbeitsverhältnis kommt – die Arbeitsverträge gelten mit den ursprünglich getroffenen Vereinbarungen und allen Vordienstzeiten beim Nachfolger weiter. Auch die Höhe der Entlohnung darf beim Übergang nicht reduziert werden”.

In Klagenfurt nutzten die Mitarbeiter den Betriebsübergang nicht

In Klagenfurt wurde für die dort Beschäftigten ein Betriebsübergang auf eine Tochter des Airports ausverhandelt. Diese haben laut Betriebsrat jedoch fast ausnahmslos den Sozialplan angenommen und sich gegen eine Weiterbeschäftigung bei der Flughafentochter entschieden. Zumindest eine Mitarbeiterin soll eine Alternative angenommen haben: Freiwillige Versetzung nach Wien-Schwechat. In Salzburg konnte kein “BÜ” abgeschlossen werden.

Laut in Linz tätigen AUA-Mitarbeitern soll die Begeisterung über einen möglichen Betriebsübergang auf ISS Ground Services nicht gerade hoch sein. Besonders heftig wird die interne Kommunikationspolitik kritisiert, denn angeblich soll es vor der Frühanmeldung keine interne “Vorwarnung” gegeben haben. Zumindest wäre diese nicht deutlich wahrnehmbar gewesen. Anfang der Woche wurde das Linzer Personal im Rahmen einer virtuellen Betriebsversammlung offiziell darüber informiert, dass ein Betriebsübergang auf ISS bevorsteht. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass wer dies nicht möchte, selbst kündigen kann. Die Zustimmung der Austrian Airlines ist gegeben, weshalb diese beim AMS die zitierte Frühwarnung anzeigen musste.

Die Linzer AUA-Mitarbeiter plagt die Sorge, dass es unter dem möglichen neuen Arbeitgeber zu Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen kommen könnte. Auch behauptet man, dass es nur für 12 Monate eine Beschäftigungsgarantie geben soll. Der Wunsch der oberösterreichischen Austrian-Airlines-Beschäftigten wäre, dass die Bodenstation weiterhin von der AUA betrieben wird. Dem Vernehmen nach wollen viele dem Beispiel ihrer Kollegen folgen und am “BÜ” nicht teilnehmen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten, denn dem Vernehmen nach soll der Flughafen Linz-Hörsching auch einen Plan B in der Schublade haben, um im Falle des Falles die Passage-Bodendienstleistungen aufrecht erhalten zu können. Die weitere Entwicklung in Linz bleibt daher abzuwarten.

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