Der französische Frachtschiffbetreiber Louis Dreyfus Armateurs zeigt großes Interesse daran künftig auch Luftschiffe zu betreiben. Mit dem ebenfalls aus Frankreich stammenden Unternehmen Flying Whales hat man eine Absichtserklärung über den Erwerb einiger Exemplare unterschrieben.
Die goldene Ära der Luftschiffe ist spätestens seit dem Feuerunfall von Lakehurst vorbei. Seither wurden keine Starrluftschiffe mehr gebaut und nach dem Zweiten Weltkrieg hatten Blimps und halbstarre Luftschiffe nur ein Nischendasein. Immer wieder gab es aber Unternehmen wie Cargolifter, die überdimensionale Frachter ins Leben rufen wollten.
Derzeit gibt es eine Vielzahl von Projekten, die auch unter dem Deckmantel Klimaschutz eine neue Ära der Luftschiffe einleiten wollen. Die Herangehensweisen sind äußerst unterschiedlich, wobei es sich nur bei einem Projekt um ein echtes Starrluftschiff handelt. Fast alle Vorhaben haben aber gemeinsam, dass sicheres Helium als Traggas zum Einsatz kommen soll. Lediglich ein Startup aus der Schweiz ist felsenfest davon überzeugt, dass der brennbare Wasserstoff sicher sein soll.
Es ist nicht damit zu rechnen, dass alle Luftschiff-Projekte, die momentan kursieren, auch tatsächlich ein finanzieller Erfolg werden. Im Passagierbereich hat sich Air Nostrum bereits für den Airlander entschieden. Diesen will man ab Malta und Spanien einsetzen. Andere Projekte sind explizit für Frachttransport in Entwicklung.
Louis Dreyfus Armateurs ist vergleichsweise spät auf den Luftschiff-Trend aufgesprungen und hat erst kürzlich eine Absichtserklärung über den Erwerb von LCA60T aus dem Hause Flying Whales unterschrieben. Dabei handelt es sich um keine Festbestellung und wie in der Luftfahrt üblich kann es auch dazu kommen, dass sich ein LOI dann nicht in einen fixen Auftrag weiterverhandeln lässt.