Starrluftschiff Pathfinder 1 darf Testfahrten unternehmen

Pathfinder 1 (Foto: LTA Research).
Pathfinder 1 (Foto: LTA Research).

Starrluftschiff Pathfinder 1 darf Testfahrten unternehmen

Pathfinder 1 (Foto: LTA Research).
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In den Vereinigten Staaten von Amerika hat LTA Research, ein Unternehmen von Google-Mitbegründer Sergey Brin, mit dem Pathfinder 1 den Prototypen eines elektrisch angetriebenen Luftschiffs präsentiert. Nun führt man die ersten offiziellen Fahrversuche durch. Die Besonderheit: Im Gegensatz zu anderen Projekten handelt es sich um ein Starrluftschiff. 

Laut Mitteilung des Unternehmens sollen in den nächsten Wochen umfangreiche Tests durchgeführt werden. Diese sind notwendig, um die Typenzulassung durch die FAA erlangen zu können. Dabei müssen unter anderem Zuverlässigkeit und Sicherheit unter Beweis gestellt werden. Die Testfahrten wurden bereits durch die Behörde bewilligt. 

Der Pathfinder 1 ist das erste Luftschiff, das seit dem Ende der Blütezeit der Zeppeline gebaut wird, das als so genanntes Starrluftschiff konzipiert ist. Dieser Technologie bedienten sich in den 1920er und 1930er Jahren bekannte Luftschiffe wie die D-LZ127 “Graf Zeppelin” und D-LZ129 “Hindenburg”. Das bislang letzte Starrluftschiff, das vollständig montiert wurde, war die D-LZ130 “Graf Zeppelin II”. Diese unternahm vor der Verschrottung aber nur noch einige Propaganda-, Spionage- und Testfahrten. 

Der wichtigste Unterschied zwischen dem Pathfinder 1 und den Luftschiffen aus der Blütezeit liegt im Traggas. In der Vergangenheit setzte man auf den brennbaren Wasserstoff. Beim Neubau soll das Edelgas Helium zum Einsatz kommen. An die enorme Größe der “Hindenburg” und ihres Schwesterschiffs “Graf Zeppelin II” kommt das U.S.-amerikanische Projekt aber nicht heran. Die D-LZ129 war 245 Meter lang. 

Der Pathfinder 1 bringt es immerhin auf 121,9 Meter und ist damit erheblich länger als die Boeing 747-8, denn diese bringt es “nur” auf 76,2 Meter. Die historischen Zeppeline wurden von Benzin- oder Dieselmotoren angetrieben. Das neue Luftschiff wird über 12 Elektromotoren verfügen. Die Reisegeschwindigkeit soll bei 120 Stundenkilometern liegen. Damit ist man in etwa auf dem Niveau der historischen Zeppeline, brachte es auf etwa 128 Stundenkilometer. Der Zeppelin NT, der wohlgemerkt kein Starr- sondern ein halbstarres Luftschiff ist, bringt es auf 125 km/h. 

Derzeit ist der Pathfinder 1 als reiner Frachter geplant. Die Initiatoren, denen auch Google-Mitbegründer Sergey Brin angehört, sind der Ansicht, dass man aufgrund der hohen Kapazität Lücken schließen kann. Die Reichweite ist enorm, denn benötigter Strom kann beispielsweise über Solarzellen während der Fahrt hergestellt werden. Für dringende Güter dürfte das Luftschiff wohl zu langsam sein, aber auf der Kurz- und Mittelstrecke sowie für nicht-zeitkritische Fracht meint man eine Alternative gefunden zu haben. 

Es handelt sich nicht um das einzige Luftschiff, das LTA Research in Entwicklung hat. Zum Beispiel plant man mit dem Pathfinder 3 eine verlängerte Version. Der Rumpf soll eine Länge von 182 Metern aufweisen. An die bislang größten Luftschiffe aller Zeiten kommt man damit noch nicht heran, aber wer weiß schon was die Zukunft bringen wird. 

Zunächst geht es darum Frachter in die Luft zu bringen. Die Verantwortlichen betonen aber auch, dass man eine Alternative für umweltfreundliche Flugreisen schaffen will. Damit deutet man zumindest an, dass eine Passagiervariante zumindest eine Option sein könnte. Da es momentan verschiedene Startups, die ähnliche Projekte vorantreiben gibt, bleibt es abzuwarten ob und welche Konzepte sich durchsetzen können.  

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