Nice Places: Inland Sea und Blue Hole – Naturspektakel auf Gozo

Blick auf den Inland Sea (Foto: Amely Mizzi).
Blick auf den Inland Sea (Foto: Amely Mizzi).

Nice Places: Inland Sea und Blue Hole – Naturspektakel auf Gozo

Blick auf den Inland Sea (Foto: Amely Mizzi).
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Dwejra, das zur Ortschaft San Lawrenz auf Gozo gehört, gibt es gleich zwei spektakuläre, natürliche Sehenswürdigkeiten. Das einst weltbekannte Azure Window gibt es aber nicht mehr, denn es ist am 8. März 2017 während einem Unwetter kollabiert.

Bereits die Anfahrt nach Dwejra bietet einen spektakulären Ausblick auf die Landschaft und aufgrund der schmalen, steilen Straße braucht man durchaus auch starke Nerven. Gefühlt düsen die Linienbusse als ob es Go-Karts wären hinunter. Passiert ist noch nie etwas, was eindeutig dafürspricht, dass die Buslenker von Malta Public Transport ihre Fahrzeuge sicher fahren.

Dwejra ist die Endstation der Buslinie 311, die von Rabat (Victoria) aus regelmäßig diesen Ort ansteuert. Man braucht also keinen Leihwagen oder Touristentouren, um zum Inland Sea bzw. zum Blue Hole zu gelangen. Beide natürlichen Attraktionen sind kostenlos und frei zugänglich. Doch was erwartet einen eigentlich?

Inland Sea: Durch eine Höhle mit dem Meer verbunden

Der Inland Sea ist kein See, sondern ein kleines Stück Mittelmeer, das nur über eine Höhle mit dem Meer verbunden ist. Durch diese kann man theoretisch schwimmen oder spontan vor Ort für einen einstelligen Eurobetrag eine Durchfahrt mit einem Boot buchen. Selbstverständlich kann man am Inland Sea auch baden und das bestens geschützt von Strömung und Wellen, aber das hat einen Haken.

Am Inland Sea gibt es keinen Sandstrand, sondern Schotter und viele Steine in allen Größen. Das heißt, dass Flanieren nicht wirklich gemütlich ist und auch der Ein- und Ausstieg ohne Wasserschuhe etwas mühsam ist, da es rutschig sein kann und obendrein es ein bisschen Balancieren auf Steinen, Felsen und Geröll ist. Auch wird es rasch sehr tief. Genau das ist aber für Taucher ein regelrechter Bingo, denn im Inland Sea gibt es unter Wasser viel zu sehen und auch die Höhle ist sehr beliebt.

Selten, aber doch ab und zu: Manchmal schützen sich Delfine bei starkem Seegang in der Höhle und im Inland Sea vor dem schlechten Wetter. Sonderlich oft kommt das nicht vor, aber wenn ist es ein Highlight für alle Beobachter.

Traditionell war und ist der Inland Sea ein Ausgangspunkt für Fischer. Allerdings haben sich die meisten Bootshäuschen zwischenzeitlich in Ferienwohnungen betuchter Maltesen verwandelt. Es hat schon Prestige hier ein Mini-Häuschen fürs Wochenende zu besitzen. Man trifft also auf viele Einheimische und viele freuen sich den Touristen ihr Wissen über den Inland Sea, das ehemalige Azure Window und die Blue Hole zu erzählen. Essen und Trinken bekommt man in einem Restaurant direkt am Abgang zum Inland Sea – die Aussicht ist toll. Alternativ gibt es direkt am Wasser eine Art Bistro, in dem traditionelle Speisen vom Grill serviert werden. Letzteres wird hauptsächlich von den Einheimischen frequentiert. Der Inland Sea ist auch immer wieder Drehort für Kinofilme. Beispielsweise wurden einige Szenen des Wickie Movies oder gar ein Horrorfilm hier gedreht.

Blue Hole – Einzigartige Location für Taucher

Das Blue Hole ist eine der bekanntesten Natur-Attraktionen der Republik Malta. Es findet sich in unmittelbarer Fußnähe des Inland Sea und ist besonders bei Tauchern sehr beliebt. Es handelt sich auf den ersten Blick um einen vom Mittelmeer durch Felsen abgetrennten See, der noch dazu sehr tief ist.

Es ist aber kein Süßwassersee, sondern vereinfacht gesagt ein sehr tiefes Loch, das erst in sieben Metern Tiefe mit dem Mittelmeer verbunden ist. Der Durchmesser des Blue Hole beträgt in etwa zehn Meter und die Tiefe um die 15 Meter. Für Taucher ist es besonders spektakulär, denn unter Wasser kann man einzigartige Formationen erleben. Es ist auch möglich – ab sieben Metern – in das Mittelmeer zu tauchen.

Das Blue Hole ist komplett frei zugänglich und selbstverständlich kann man als Nicht-Taucher darin baden oder einfach nur schnorcheln. Viele Taucher sagen, dass das Blue Hole einer der spektakulärsten Tauchorte auf der Welt sein soll. Jedenfalls sollte man beachten, dass die spezielle geologische Konstellation dazu führt, dass es bei starkem Seegang durchaus tückisch sein kann. Deshalb kann es nützlich sein, wenn man sich im nahegelegenen Dwejra beim Inland Sea, wo man sich auch die Sauerstoffflaschen füllen lassen kann und bei Bedarf Ausrüstung leihen bzw. kaufen kann, kurz bei den Locals über den aktuellen Stand erkundigt.

Wenn man das Blue Hole nur sehen möchte, dann hat man den besten Ausblick, wenn man bei der Kapelle links über die Felsen bis zum Ende geht. Von dort aus kann man senkrecht hinuntersehen und dann wird auch der Name klar. Ein tiefes Loch, das kräftig blau erscheint. Vorsicht: Nicht ausrutschen und bei starkem Wind besonders aufpassen. Es gibt hier keinerlei Absicherung oder Geländer.

Anreise in Eigenregie viel billiger als über Agenturen

Eine optimale Jahreszeit für den Besuch von Blue Hole und/oder Inland Sea gibt es eigentlich nicht. Man kann immer kommen und diese Phänomene bestaunen. In der warmen Jahreszeit kann man hier auch baden, wobei eingangs darauf hingewiesen wurde, dass es eben keine Sandstrände sind. Während der Hauptsaison war es hier traditionell immer sehr überlaufen, denn die Touristen-Rundfahrten-Busse haben hier einen Stopp. Auch bieten zahlreiche Tour Operator Ausflüge an, weshalb viel los sein kann. Außerhalb der Hauptsaison ist es viel ruhiger. Bedenken sollte man, dass der Inland Sea und das Blue Hole auch bei den Einheimischen sehr beliebt sind. Diese kommen hauptsächlich an den Wochenenden.

Abschließend noch eine Empfehlung: Ausflüge zum Inland Sea bzw. zum Blue Hole werden oft sehr teuer angeboten. Sparen Sie sich das Geld, denn für 4,65 Euro (return) plus 3 Euro (Nebensaison) bzw. 4 Euro (Hauptsaison) kommen Sie mit der Gozo Chanel Line und dem Linienbus hier her. Noch billiger geht es mit der Tallinja Card. Von Valletta aus kann auch die Fast Ferry bis Mgarr genutzt werden, jedoch ist diese deutlich teurer als die Fähre ab Cirkewwa. Weder für den Inland Sea, noch für das Blue Hole muss man auch nur einen Cent Eintritt zahlen. Duschen und WC-Anlagen sind ebenfalls kostenfrei.

Übrigens: In der Nähe befindet sich auch der Badeort Xlendi, der in diesem Special vorgestellt wird. Einige schöne Sandstrände auf Malta, Gozo und Comino hat Aviation.Direct hier präsentiert. Auf dem Weg nach Xlendi oder zum Inland Sea/Blue Hole sollten Luftfahrtliebhaber unbedingt einen Zwischenstopp am Gozo Heliport einlegen.

1 Comment

  • Hubert Strasser , 27. Oktober 2021 @ 07:37

    Alles ganz wunderbar und sehenswert. Allein das Problem mit den öffentlichen Linienbussen in Malta ist immer noch nicht zufriedenstellend gelöst. Die Busse sind klein, meist überfüllt, fahren in langen Abständen. und wenn der Bus (relativ) voll, aber nicht überladen ist, fährt er einfach durch. Die Fahrer von Transport Malta qualifizieren sich auch nicht unbedingt durch übertriebene Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, selbst wenn sie noch ein paar einsteigewillige Fahrgäste sehen. Das Argument “dürfen wir nicht mehr mitnehmen, wenn voll ist”, zieht sehr wenig….. Der Gast kann ja eine Stunde auf den nächsten Bus warten und hoffen, dass dieser hält.
    Auch unter allen ökologischen Gesichtspunkten ist in Malta ein Mietwagen, selbst bei dauerndem Verkehrs-Chaos, imer noch das beste und nicht gar so teuer.
    H. Strasser
    Ehemaliger Stationsleiter Air Malta
    und Resident

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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    Alles ganz wunderbar und sehenswert. Allein das Problem mit den öffentlichen Linienbussen in Malta ist immer noch nicht zufriedenstellend gelöst. Die Busse sind klein, meist überfüllt, fahren in langen Abständen. und wenn der Bus (relativ) voll, aber nicht überladen ist, fährt er einfach durch. Die Fahrer von Transport Malta qualifizieren sich auch nicht unbedingt durch übertriebene Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, selbst wenn sie noch ein paar einsteigewillige Fahrgäste sehen. Das Argument “dürfen wir nicht mehr mitnehmen, wenn voll ist”, zieht sehr wenig….. Der Gast kann ja eine Stunde auf den nächsten Bus warten und hoffen, dass dieser hält.
    Auch unter allen ökologischen Gesichtspunkten ist in Malta ein Mietwagen, selbst bei dauerndem Verkehrs-Chaos, imer noch das beste und nicht gar so teuer.
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