Manche Fluggesellschaften verlangen es explizit und verlangen bei Missachtung sogar „Strafgebühren“. Funktioniert dieser mal nicht oder steht – beispielsweise bei Charterflügen – nicht zur Verfügung, regen sich viele Passagiere auf. Die Rede ist vom Online-Check-in, der heute fast nicht mehr wegzudenken ist.
Früher war es generell üblich und in den meisten Fällen gab es auch keine andere Möglichkeit: Passagiere mussten mit ihrem Ticket, das eher an ein kleines Heftchen erinnerte, und ihrem Ausweis zum so genannten Check-in-Schalter kommen. Dort wurden dann die Bordkarte ausgehändigt und das Gepäck aufgegeben. Gerade Geschäftsreisenden, die schon in der „guten alten Zeit“ oftmals nur mit Handgepäck unterwegs waren, war es aber oft lästig in Warteschlangen zu stehen und mitunter wertvolle Zeit zu verlieren.
Einige Carrier haben darauf reagiert und den so genannten telefonischen Check-in eingeführt. Dabei mussten dann die Daten durchgegeben werden, die Bordkarte wurde dann ausgestellt und zunächst an einem Abholschalter am Airport hinterlegt. Mittlerweile bieten nur noch wenige Carrier den telefonischen Check-in an und wenn dann auch nur für Vielflieger im höchsten Status und/oder First-Class-Kunden. Die Bordkarte wird, soweit möglich, per E-Mail geschickt oder aber am Airport von einem Mitarbeiter ausgehändigt.
Die genauen Details und Anweisungen für den telefonischen Check-in können je nach Fluggesellschaft und Flughafen unterschiedlich sein. In der Regel wird den Passagieren eine spezielle Telefonnummer zur Verfügung gestellt, die sie anrufen können, um den Check-in-Prozess durchzuführen. Unabhängig davon: Der Telefon-Check-in war der Vorläufiger des heutigen Internet-Check-ins.
Alaska Airlines war der Vorreiter
Die weltweit erste Fluggesellschaft, die ihren Passagieren ermöglicht hat online einzuchecken war übrigens Alaska Airlines. Ab 1999 führte der U.S.-amerikanische Carrier dieses Verfahren schrittweise ein. Zunächst waren nur wenige Airports mit Barcodescannern ausgerüstet, denn damals waren noch Bordkarten mit Magnetstreifen, auf denen die Daten gespeichert waren, üblich. Mittlerweile wurden diese komplett von Strich- bzw. QR-Codes abgelöst, was dem Web-Check-in zum Durchbruch verholfen hat und gleichzeitig sowohl bei Airlines als auch bei Flughäfen die Prozesse massiv vereinfacht und kostengünstiger gemacht hat. Fluggesellschaften wie British Airways und Lufthansa haben im Jahr 2000 nachgezogen. Seitdem hat sich das Online-Check-in-Verfahren jedoch weit verbreitet und ist heute bei den meisten Fluggesellschaften weltweit verfügbar.
Das Online-Check-in-Verfahren bietet Passagieren viele Vorteile, darunter die Möglichkeit, Zeit zu sparen, indem sie ihre Bordkarten im Voraus ausdrucken oder auf ihren mobilen Geräten speichern, und die Möglichkeit, ihre Sitzplätze im Voraus auszuwählen. Es ist auch bequemer für Reisende, die nur mit Handgepäck reisen, da sie sich nicht in langen Warteschlangen am Check-in-Schalter anstellen müssen.
Die Billigfluggesellschaft Ryanair war in Europa keinesfalls die erste Airline, die den Internet-Check-in angeboten hat. Allerdings hat der Carrier rasch das Potential zur Kosteneinsparung erkannt und irgendwann sogar eine Gebühr für die Verwendung des Web-Check-ins verlangt. Diese konnte man nicht umgehen, denn diese wurde einfach bei der Buchung draufgeschlagen. Nach und nach machte der Lowcoster den Web-Check-in dann zur Pflicht und wer sich nicht daran hält oder vergisst den Ausdruck mitzunehmen (mittlerweile gibt es als Alternative auch eine App am Smartphone) wird am Airport kräftig zur Kasse gebeten. Diese Praxis ist massiv umstritten, wurde jedoch schon von vielen anderen Carriern kopiert. Selbst im Lufthansa-Konzern gibt es mit Eurowings einen Anbieter, der im Basic-Tarif für den Schalter-Check-in extra zur Kasse bittet. Das ist insofern verwunderlich, weil der Vorgänger Germanwings sträubte sich lange gegen den Online-Check-in und behauptete damals in Werbenewslettern, dass die Kunden das gar nicht wünschen würden, denn diese würden den persönlichen Service am Schalter schätzen. Nur wenige Wochen später war auch auf vielen Germanwings-Routen der Web-Check-in verfügbar.
Bei Charterflügen ist es oft sehr unterschiedlich
Bei Pauschalreisen, die Chartersegmente beinhalten, kann es vorkommen, dass der persönliche Check-in am Schalter die einzige Möglichkeit ist. Allerdings ist es nicht richtig, dass es auf Charterflügen generell keinen Internet-Check-in gibt. Tatsächlich bieten viele Charterfluggesellschaften wie TUI fly, Condor oder SunExpress den Online-Check-in für ihre Passagiere an.
Es ist möglich, dass einige Charterfluggesellschaften möglicherweise nicht über die erforderliche Technologie und Infrastruktur verfügen, um den Online-Check-in durchzuführen. In der Regel bieten jedoch auch viele Charterfluggesellschaften den Internet-Check-in an, um den Reiseprozess für ihre Passagiere zu erleichtern und zu beschleunigen.
Es ist auch zu beachten, dass es auf einigen Charterflügen aufgrund von Einschränkungen des Flughafens oder des Landes möglicherweise spezielle Vorschriften für den Check-in gibt. In solchen Fällen können die Passagiere möglicherweise nicht den Online-Check-in durchführen, da sie beispielsweise bestimmte Dokumente oder Genehmigungen vorlegen müssen.
Insgesamt ist der Internet-Check-in heute bei vielen Fluggesellschaften, einschließlich Charterfluggesellschaften, eine gängige und praktische Möglichkeit für Passagiere, sich für ihren Flug anzumelden und ihre Bordkarten zu erhalten.