Der Air France-KLM-Konzern plant ab dem Flughafen Mailand-Linate Langstreckenflüge mit Airbus A321LR/XLR anzubieten. Allerdings stößt das Vorhaben auf einige Hürden, denn derzeit gibt es zu Gunsten von Malpensa Restriktionen. Aktuell wäre es nicht möglich ab Linate auf die Long Haul zu gehen.
Eigentlich hätte der Malpensa-Airport den innerstädtischen Flughafen Linate komplett ersetzen sollen. Dazu ist es aber nie gekommen, denn der City-Airport ist bis heute in Betrieb. Lediglich hat man Restriktionen, die im Laufe der Jahre immer weiter gelockert wurden, erlassen. Malpensa ist nicht nur weit von der Stadt entfernt, sondern sowohl bei Airlines als auch bei Passagieren entsprechend unbeliebt.
Alitalia hat immer wieder versucht in Malpensa ein Drehkreuz zu etablieren, jedoch war man damit nicht erfolgreich. Der Nachfolger Ita Airways konzentriert sein gesamtes Angebot auf Linate und hat dem größeren Malpensa-Airport den Rücken gekehrt. Allerdings: Langstreckenflüge darf man ab dem innerstädtischen Flughafen nicht anbieten. Der Grund dafür ist, dass der Gesetzgeber die maximale Distanz einschränkt. Dies gilt für alle Carrier und soll Malpensa „schützen“.
Air-France-KLM-Chef Ben Smith sagte im Zuge einer Konferenz, die von Airlines for Europe abgehalten wurde, dass der von ihm geleitete Konzern plant Nonstopflüge zwischen Mailand-Linate und New York durchzuführen. Diese könnten dann mit A321LR / A321XLR durchgeführt werden. Er räumte aber auch ein, dass zuvor der Gesetzgeber dies überhaupt ermöglichen muss.
Derzeit dürfen ab Linate nur Flüge angeboten werden, deren Flugdistanz maximal 1.500 Kilometer beträgt. Weiters ist Großraumgerät nicht für diesen Airport zugelassen, so dass lediglich Single Aisle Maschinen für das Vorhaben von Ben Smith in Frage kommen würden. Dazu kommt, dass es lediglich 18 Flugbewegungen pro Stunde geben darf. Dies hat zur Folge, dass Start- und Landerechte in Linate heiß begehrt sind.
Ben Smith hofft, dass es zur Aufhebung der Restriktionen hinsichtlich der maximalen Flugdistanz kommen wird. Er kündigt an, dass der von ihm geleitete Konzern dann so rasch wie möglich Nonstop-Flüge in die USA, allen voran New York, aufnehmen wird. Momentan ist es aber noch völlig unklar, ob die Beschränkung überhaupt aufgehoben wird. Hierbei hofft man bei Air France-KLM darauf, dass dies im Zuge der von Lufthansa geplanten Übernahme von Ita Airways von der EU-Kommission „geregelt“ werden könnte. Die verkündeten Pläne sind daher eher „Luftfahrtpolitik“ als fix.