Mit Plantours bittet der erste Anbieter von Kreuzfahrten die Kundschaft aufgrund gestiegener Treibstoffpreise zusätzlich zur Kasse. Nach dem Vorbild von Kerosinzuschlägen, die Fluggesellschaften erheben, erhebt man bis zu elf Euro pro Person und Tag extra.
Pikant ist aber, dass die Mehrkosten nicht nur bei Neubuchungen anfallen, sondern man auch Bestandskunden zur Kasse bitten wird. Bei Flußkreuzfahrten will man pro Person und Tag vier Euro extra verrechnen und bei der MS Hamburg durchgeführten Hochseekreuzfahrten gar elf Euro pro Person Tag. Reisebüros sollen von der Nachverrechnung profitieren, denn diesen will man fünf Prozent Provision abtreten.
Weitere Anbieter spielen bereits mit dem Gedanken Treibstoffzuschläge einzuführen. Wirklich Nägel mit Köpfen hat bislang nur Plantours gemacht. Der durchschnittliche Dieselverbrauch der von Plantours gecharterten MS Hamburg soll bei 24 Tonnen pro Tag liegen. Die gestiegenen Spritpreise hätten zur Folge, dass man rechnerisch tägliche Mehrkosten von 30 Euro habe. Man würde jedoch nur knapp ein Drittel an die Fahrgäste weiterreichen, rechtfertigt Plantours die Kostensteigerungen. Ob es zulässig ist, dass auch Bestandsbuchungen nachträglich zur Kasse gebeten werden, hängt von den Verträgen ab. Jedenfalls stehen die Chancen gut, dass man aus diesem Grund einen kostenfreien Rücktritt vom Reisevertrag bei voller Erstattung bereits geleisteter Zahlungen erklären kann.