Bislang werden die deutschen Kreditkarten des Lufthansa-Vielfliegerprogramms Miles&More durch die Deutsche Kreditbank AG ausgegeben. Die Zusammenarbeit wird nicht fortgeführt, denn ab Mitte 2025 werden die Mastercards vom Mitbewerber Deutsche Bank AG ausgegeben.
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit starken Partnern, um unseren Kundinnen und Kunden noch bessere und innovativere Angebote machen zu können. Wir bauen in der Lufthansa Group unser Premiumangebot kontinuierlich aus – weit über den eigentlichen Flug hinaus. Langfristige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen sind dabei elementar. Gemeinsam werden wir Europas führendes Loyalitätsprogramm weiterentwickeln – für unsere Kunden auf der ganzen Welt“, so Lufthansa-Vorstandsmitglied Christina Foerster.
Einst galt das Geschäft mit Co-Branded-Kreditkarten als äußerst lukrativ, da gerade Vielflieger, die auf die Optimierung ihres Meilenkontostands bedacht sind, zu höheren Umsätzen neigen. Dazu kommt, dass der Issuer bei jeder Kartenverwendung Geld verdient. Von den Gebühren, die der Händler „abdrücken“ muss landen bei Kreditkarten der Marken Visa und Mastercard 0,3 Prozent bei der ausstellenden Bank. Bei Debitkarten sind es 0,2 Prozent. In der Vergangenheit waren die Kosten erheblich höher, wurden jedoch von der Europäischen Union gedeckelt. Dies führte zu sinkenden Einnahmen bei Issuern.
Allerdings ist die andere Seite der Medaille, dass viele Geschäfte, die vormals ausschließlich Bargeld angenommen haben oder sich auf Bankomatkarten, in Deutschland zumeist die Insellösung Girocard, beschränkt haben, nach und nach auch Visa und Mastercard annehmen. Dies führte zu einer wesentlich gesteigerten Akzeptanz und im Falle von Miles&More-Kreditkarten zu mehr Möglichkeiten zum Sammeln von Meilen.
Nach vielen Jahren werden die Deutsche Kreditbank AG und das Lufthansa-Vielfliegerprogramm aber getrennte Wege gehen. Im Rahmen einer Neuausschreibung konnte sich die Deutsche Bank AG durchsetzen, wie Miles&More mitteilte. Das hat zur Folge, dass bestehende Karteninhaber ab Mitte 2025 neue Karten erhalten werden. Noch ist die genaue Vorgehensweise völlig offen, denn aus datenschutzrechtlichen Gründen wird es nicht möglich sein, dass die Kundendaten von Bank zu Bank weitergegeben werden. Somit ist davon auszugehen, dass ein aktives Handeln der Karteninhaber notwendig sein wird. Auch muss die Deutsche Bank AG mit hoher Wahrscheinlichkeit eine neuerliche Bonitätsprüfung vornehmen. Dies könnte für den einen oder anderen Kunden ärgerlich sein, da allein die Abfrage Spuren und mitunter Score-Verschlechterungen in Auskunfteien hinterlassen kann.
„Miles & More hat eines der führenden Kreditkartenportfolios in Deutschland und Europa. Wir freuen uns, dass die Lufthansa bei diesem Wachstumsprodukt auf das Zahlungsverkehrs-Know-how und die Reichweite der Deutschen Bank setzt. Wir haben in Deutschland eine starke Position im Geschäft mit der Herausgabe von Kreditkarten. Durch Miles & More werden wir das für uns wichtige Geschäft mit dem Zahlungsverkehr weiter nach vorne bringen als Teil unserer Wachstumsstrategie als Globale Hausbank“, sagt Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank.