Das Vereinigte Königreich ist der mit großem Abstand wichtigste Quellmarkt für den maltesischen Tourismus. Die Vorausbuchungen stocken allerdings, so auch Umfragen ergeben haben, dass viele Briten ihren Malta-Sommerurlaub ins Jahr 2022 verschieben wollen. Hintergrund ist, dass die Einreiseformalitäten noch nicht geklärt sind, da das Vereinigte Königreich nicht mehr der Europäischen Union angehört.
Für EU-Bürger soll sich die Einreise in die Republik Malta ab 1. Juni 2021 einfach gestalten: Wer vollständig geimpft ist, darf ohne Auflagen auf die Inseln. Alternativ kann ein negativer Coronatest vorgelegt werden. Beides gilt ausdrücklich nur für EU-Bürger und Angehörige bzw. Einwohner jener Staaten, mit denen Abkommen geschlossen wurden. Genau ein solches besteht mit dem Vereinigten Königreich noch nicht.
Das maltesische Tourismusministerium übt nun Druck auf das Außenministerium aus, denn die geringen Buchungszahlen aus UK bereiten mittlerweile Kopfzerbrechen. Zwischen den beiden Staaten soll eine Art „Reiseblase“ geschaffen werden. Dazu soll eine App auf die Beine gestellt werden, mit der beiderseitig gereist werden kann. Über diese sollen der Impfstatus bzw. Teststatus nachgewiesen werden.
Kontrollen sollen über QR-Codes erfolgen
Clayton Bartolo, Tourismusminister der Republik Malta, bestätigte, dass zwischen den beiden Staaten bilaterale Verhandlungen geführt werden. Derzeit geht er davon aus, dass noch vor Juni 2021 eine Lösung stehen wird. Die Technologie wird Malta stellen. Man wird dabei auf die auch auf den Inseln kaum genutzte Anti-Corona-App zurückgreifen und diese für UK-Touristen entsprechend weiterentwickeln. Der Impf- und Teststatus soll mittels eines QR-Codes dargestellt werden. Im Zuge der obligatorischen Passkontrolle, die bei der Ankunft aus UK durchgeführt werden muss, sollen die Barcodes abgescannt werden. Personen ohne Smartphones sollen aber die Möglichkeit haben ihre Dokumente (Impfnachweis oder negativer Testbefund) in Papierform vorlegen zu können.
Für Schengen-Reisende überlegt man derzeit in den Häfen und am Luqa Airport so etwas ähnliches wie Self-Boarding-Gates einzusetzen. Die ankommenden Passagiere müssten dann ihren Barcode des EU-Green-Pass auf den Scanner legen und wenn alles passt, öffnet sich der Schranken. Diese Überlegungen sind allerdings noch in einem sehr frühen Stadium und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die Technologie noch im Sommer 2021 zum Einsatz kommen wird. Höchstwahrscheinlich wird es ähnlich wie im Vorjahr ablaufen, wobei heuer keine Formulare mehr eingesammelt werden, sondern QR-Codes abgescannt werden sollen. Personen ohne Smartphone sollen ihre Einreiseberechtigung weiterhin auch in Papierform dem Personal vorzeigen können.