Notariatsakt: Call-Option für Flughafen Klagenfurt gezogen

Flughafen Klagenfurt (Foto: René Steuer).
Flughafen Klagenfurt (Foto: René Steuer).

Notariatsakt: Call-Option für Flughafen Klagenfurt gezogen

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Gegen Mitte der Vorwoche fand im Klagenfurter Rathaus der Notariatsakt, der zum Ziehen der Call-Option auf den Lilihill-Anteil des Airports führt. Mit der Überweisung im Zuge des ursprünglichen Kaufvertrag vereinbarten Kaufpreises geht der Flughafen Klagenfurt dann wieder vollständig in den Besitz der öffentlichen Hand über.

Es bahnt sich aber ein möglicherweise jahrelanger Rechtsstreit an. KBV-Chef Payer erklärte unter anderem, dass man versucht habe mit Lilihill eine vertragliche Regelung zu erreichen und im Vorfeld des Notariatsakts Vorschläge samst Fristsetzung zugeschickt habe. Man habe seitens des Orasch-Konzerns aber keinerlei Rückmeldung erhalten.

Lilihill hat bereits vor einigen Wochen die Mehrheit verloren, denn durch die Nichtbeteiligung an einer Kapitalerhöhung sind die Anteile verwässert. Die öffentliche Hand hatte insbesondere nachdem die Mitarbeiter zunächst keine Löhne und Gehälter ausbezahlt bekommen haben, einstimmig beschlossen, dass die Call-Option gezogen wird. Die Aufteilung soll künftig wie folgt sein: 80 Prozent wird das Land Kärnten über die KBV halten und 20 Prozent die Stadt Klagenfurt.

Seitens der KBV wird erklärt, dass mit der Überweisung des Geldes für den Rückkauf die Geschäftsführung der Flughafengesellschaft angewiesen wird dies dem zuständigen Firmenbuchgericht mitzuteilen. Dieses wird dann die neuen Eigentumsverhältnisse ersichtlich machen. Dieser formale Vorgang kann ein paar Tage in Anspruch nehmen.

Allerdings ist ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen Lilihill und der öffentlichen Hand regelrecht vorprogrammiert. Der ehemalige Mehrheitseigentümer behauptet, dass man vom Ziehen der Call-Option, dem Vorschlag der KBV und dem Notariatsakt lediglich aus den Medien erfahren habe. Besonders der Umstand, dass nun ein so genannter „Kassasturz“ durchgeführt werden soll, stößt dem privaten Unternehmen sauer auf. Ein Sprecher bezeichnet dies als „politische Agitation“. Lilihill will eigenen Angaben nach sämtliche Rechtsmittel gegen das Ziehen der Call-Option ausschöpfen.

Vor fünf Jahren hat das Unternehmen zum Preis von 8,1 Millionen Euro die Mehrheit am Klagenfurter Flughafen übernommen. Nun bekommt man im Zuge des Ziehens der Call-Option etwa 6,7 Millionen Euro zurücküberwiesen. Die Differenz kann auch dadurch erklärt werden, dass Lilihill bedingt durch die Nichtbeteiligung an der Kapitalerhöhung die Mehrheit verloren hat und somit ein weitaus geringerer Anteil zurückgekauft wird. Die Call-Option wurde einseitig gezogen. Zu einer Vereinbarung ist es nicht gekommen.

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