Austrian Airlines im ersten Halbjahr 2024: Ein herausfordernder Start mit Blick nach vorn

Boeing 787-9 (Foto: Jan Gruber).
Boeing 787-9 (Foto: Jan Gruber).

Austrian Airlines im ersten Halbjahr 2024: Ein herausfordernder Start mit Blick nach vorn

Boeing 787-9 (Foto: Jan Gruber).
Werbung

Austrian Airlines, die nationale Fluggesellschaft Österreichs, verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 ein Adjusted EBIT von -62 Millionen Euro. Trotz eines leichten Umsatzanstiegs von 1,064 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,070 Milliarden Euro blieb das Ergebnis hinter den Erwartungen zurück.

Diese Entwicklung ist auf eine Reihe von Herausforderungen zurückzuführen, die das Unternehmen bewältigen musste, darunter ein mehrmonatiger Tarifkonflikt, geopolitische Unsicherheiten, schwierige Wetterbedingungen in Europa, steigende Standortkosten und stagnierende Ticketpreise. Zudem beeinträchtigten zwei längere Ausfälle in der Flotte und Investitionen in neue Langstreckenflugzeuge das Halbjahresergebnis negativ.

In den ersten sechs Monaten des Jahres stiegen die Gesamterlöse um 1 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, während die Gesamtaufwendungen um 8 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro kletterten. Der Anstieg der Aufwendungen ist hauptsächlich auf höhere Betriebskosten und Investitionen in die Flotte zurückzuführen. Mit der Einflottung neuer Boeing 787-9 Dreamliner wurde begonnen, was zusätzliche Personalkosten verursachte. Am Stichtag 30. Juni 2024 beschäftigte die Airline 6.204 Mitarbeiter, was einem Anstieg von 5 Prozent entspricht.

Die Passagierzahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf 6,498 Millionen. Gleichzeitig erhöhte sich das Angebot an Sitzkilometern um 8 Prozent auf 12,5 Milliarden. Allerdings sank die Auslastung von 80,0 Prozent auf 78,3 Prozent. Trotz dieser Rückschläge wurde der Flugplan zu 98,3 Prozent regulär abgeflogen.

Die wichtigsten Zahlen des 1. Halbjahres 2024 im Überblick (gerundet)

 1-6 20241-6 2023Veränderung zu 2023
Umsatz in Mio. €1.0701.064+1%
Adj. Gesamterlöse in Mio. €1.1031.093+1%
Adj. Gesamtaufwendungen in Mio. €1.1661.078+8%
Adjusted EBIT in Mio. €-6215
EBIT in Mio. €-6515
    
Fluggäste Tsd.6.4986.128+6%
Angebotene Sitzkilometer (ASK) in Mio.  12.53011.644+8%
Auslastung (Passagierfaktor) in %78,380,0-1,7pp
Anzahl Flüge55.03452.641+5%
Flottengröße (Bestandsflotte)6865+3
    
Regelmäßigkeit98,3%99,0%-0,7pp
Pünktlichkeit bei Abflug80,0%82,0%-2,0pp
Pünktlichkeit bei Ankunft84,6%86,5%-1,9pp

Die wichtigsten Zahlen des zweiten Quartals 2024 im Überblick (gerundet)

 Q2 2024Q2 2023Veränderungzu 2023
Umsatz in Mio. €667664+0%
Adj. Gesamterlöse in Mio. €688680+1%
Adj. Gesamtaufwendungen in Mio. €628592+6%
Adjusted EBIT in Mio. €6088-32%
EBIT in Mio. €5988-33%

Neue Herausforderungen und strategische Investitionen

Die Betriebsbedingungen waren im ersten Halbjahr durch verschiedene Faktoren erschwert. Neben geopolitischen Entwicklungen im Nahen Osten und wetterbedingten Störungen, litt die Airline unter steigenden Standortkosten, insbesondere am Flughafen Wien. Die Airline stand auch vor der Herausforderung, mit stagnierenden Ticketpreisen umzugehen, während die Betriebskosten stiegen.

Austrian Airlines CEO Annette Mann betonte die Notwendigkeit, im zweiten Halbjahr ein starkes Ergebnis zu erzielen, um weiterhin in die Zukunft investieren zu können. Ein zentrales Ziel ist die Verbesserung des Kundenerlebnisses und die Aufrechterhaltung eines stabilen Flugbetriebs. Das Unternehmen plant, die Digitalisierung seiner Prozesse und die Effizienzsteigerung weiter voranzutreiben, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Erfolge trotz Herausforderungen

Trotz der Schwierigkeiten gab es auch positive Entwicklungen. Austrian Airlines startete mit der Einführung der Boeing 787-9 Dreamliner in ihre Langstreckenflotte und erhielt eine Auszeichnung für die beste Kabinencrew Europas bei den Skytrax World Airline Awards.

Darüber hinaus erweiterte die Airline ihr Streckennetz um neue Destinationen wie Boston, Bremen und Tiflis. Insbesondere die neue Verbindung nach Boston wurde gut angenommen und wird nun ganzjährig bis zu sechsmal pro Woche bedient. Austrian Airlines bietet nun Verbindungen zu über 125 Zielen weltweit an, davon 18 interkontinental.

Ausblick und strategische Fokussierung

Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte plant Austrian Airlines, ihre Kapazitäten und Serviceleistungen weiter zu optimieren. Dazu gehören die Erweiterung des Streckennetzes, insbesondere in den österreichischen Bundesländern, und die Integration neuer Flugzeuge in die Flotte. Die Airline erwartet von der zukünftigen österreichischen Bundesregierung Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich.

Austrian Airlines blickt zuversichtlich auf das zweite Halbjahr 2024, in dem sie das Ziel verfolgt, ein hohes zweistelliges Ergebnis zu erzielen und die Grundlagen für weitere Investitionen zu legen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

Jan Gruber ist seit seiner Jugend an der Luftfahrt interessiert und bei Aviation.Direct auf die Regionalluftfahrt und Low-Cost-Carrier spezialisiert.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

Jan Gruber ist seit seiner Jugend an der Luftfahrt interessiert und bei Aviation.Direct auf die Regionalluftfahrt und Low-Cost-Carrier spezialisiert.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung