Klimaprotest in der Luftfahrt: Neue Eskalationsstufe der “Letzten Generation”?

Airbus A320neo (Foto: Robert Spohr).
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Klimaprotest in der Luftfahrt: Neue Eskalationsstufe der “Letzten Generation”?

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In den letzten Jahren haben Klimaaktivisten weltweit für Aufsehen gesorgt, indem sie mit spektakulären Aktionen auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes hingewiesen haben. Nun warnt die Lufthansa in einem internen Memo, über das RTL berichtet, vor einer möglichen neuen Eskalationsstufe dieser Proteste: Aktivisten der „Letzten Generation“ könnten sich nicht nur auf Rollbahnen festkleben, sondern auch an Bord von Flugzeugen stören. Diese Entwicklung könnte schwerwiegende Konsequenzen für die Sicherheit des Luftverkehrs haben.

Die Lufthansa hat ihre Mitarbeiter vor einer neuen Art von Protestaktionen gewarnt. Nach Informationen von RTL.de könnte die „Letzte Generation“ reguläre Flugtickets erwerben, um an Bord von Flugzeugen zu gehen und den Betrieb zu stören oder zu unterbrechen. Die Sicherheitsabteilung der Lufthansa, zu der auch Eurowings gehört, befürchtet, dass diese Aktivisten sich nicht mehr nur auf Rollbahnen festkleben, sondern auch direkt in den Flugzeugen Aktionen durchführen könnten. Dies geht aus einem internen Warnschreiben hervor.

Sicherheitsbedenken und rechtliche Konsequenzen

Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty äußerte sich gegenüber RTL.de zurückhaltend, da es sich um ein sensibles Sicherheitsthema handele. Doch die potenziellen Risiken sind erheblich. Ein Eingriff in den Luftverkehr könnte zu gefährlichen Situationen führen, wie Rechtsanwalt Henning Linnenberg aus der Kanzlei Mutschke erklärt. Sollten solche Aktionen zu einer Sicherheitsbeeinträchtigung oder einem Beinahe-Unfall führen, drohen den Aktivisten Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Auch Sachbeschädigung durch das Beschmieren von Flugzeugen könnte strafrechtliche Konsequenzen haben, abhängig davon, wie leicht die Farbe entfernt werden kann. Hier drohen Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren.

Die Warnung der Lufthansa erfolgt kurz nach einer Reihe von Aktionen der „Letzten Generation“ in den Sommerferien 2024. Am 23. Juli blockierten fünf Aktivisten den Rollweg am Flughafen Köln/Bonn, was zu stundenlangen Verspätungen und Flugausfällen führte. Einen Tag später drangen sie am Flughafen Frankfurt auf das Rollfeld ein, wodurch mehrere landende Maschinen durchstarten oder ausweichen mussten. Auch der Frachtflugbetrieb in Leipzig/Halle wurde kürzlich mehrere Stunden lang blockiert. Diese Aktionen haben gezeigt, dass die Aktivisten in der Lage sind, erhebliche Störungen zu verursachen.

Die „Letzte Generation“ fordert den Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2030. Mit ihren Aktionen wollen die Aktivisten auf die Dringlichkeit dieser Forderung aufmerksam machen. Sie argumentieren, dass radikale Maßnahmen notwendig sind, um den Klimawandel zu stoppen und eine lebenswerte Zukunft zu sichern. Ihre Proteste, die oft spektakulär und öffentlichkeitswirksam sind, zielen darauf ab, politische Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit wachzurütteln.

Reaktionen und Maßnahmen der Flughäfen

Die Flughäfen reagieren zunehmend besorgt auf die Aktionen der „Letzten Generation“. So hat der Flughafen Leipzig/Halle angekündigt, rechtliche Schritte gegen die Aktivisten zu prüfen. Am Hamburger Flughafen wurden kürzlich mehrere verdächtige Personen mit umfangreichem Equipment entdeckt, das auf eine geplante Blockadeaktion hindeutete. Diese Vorfälle zeigen, dass die Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen verstärkt werden müssen, um solche Störungen zu verhindern.

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