In den letzten Wochen hat es Austrian Airlines immer wieder aufgrund von Rücklandungen von Langstreckenflugzeugen in die Schlagzeilen gemacht. Aus technischen Gründen mussten wiederholt Umläufe gestrichen werden. Selbst Bundespräsident Alexander Van der Bellen war auf dem Weg zur UNO-Generalversammlung betroffen. Sein Flug nach New York wurde gestrichen, da das geplante Fluggerät einen Defekt hatte. Ein Ersatzflugzeug hatte die AUA nicht zur Verfügung.
Doch was steckt eigentlich hinter den gehäuften Ausfällen und Problemen, die Austrian Airlines momentan im Bereich der Langstrecke hat? In erster Linie stecken Sicherheitsgründe dahinter, denn wenn noch vor dem Start ein Problem festgestellt wird, hebt die Maschine erst gar nicht ab. Der Abbruch von Langstreckenflügen und daraus resultierende Rücklandung auf dem Startflughafen kostet viel Geld. Der jeweilige Kapitän trifft eine solche Entscheidung stets aus Gründen der Sicherheit für die Passagiere und Crewmitglieder.
Medizinische Notfälle, die eine sofortige Landung am nächstbesten Airport erfordern, kommen auch immer wieder vor. Jeder kann überall zu jedem Zeitpunkt plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung in die Situation kommen, dass man auf sofortige ärztliche Hilfe angewiesen ist. Am Boden wählt man zumeist den Notruf, in der Luft wird je nach Schwere der Notsituation so schnell wie möglich gelandet, so dass am Boden die Versorgung in einem Krankenhaus sichergestellt werden kann.
Trotz intensiver Wartung kann mal ein „Lämpchen leuchten, das nicht leuchten sollte“
„Die Flugzeuge von Austrian Airlines sind hervorragend gewartet und weisen eine hohe Zuverlässigkeit auf. Zwischen den Vorfällen besteht keinerlei Zusammenhang, so kam es aufgrund unterschiedlicher, individuell aufgetretener technischer Defekte, sowie aufgrund eines medizinischen Notfalls eines Passagiers und eines Vogelschlags in den vergangenen Wochen zu Unterbrechungen bei Langstreckenflügen. Technische Störungen können trotz sorgfältigster Wartung jederzeit auftreten“, erklärt eine Austrian-Airlines-Sprecherin auf Anfrage.
Angesprochen darauf, ob man Änderungen und/oder Einsparungen im Bereich der Technik vorgenommen hat, sagte die Medienreferentin: „Nein, das ist nicht der Fall, hier sind keine Änderungen erfolgt“. Auch schließt man explizit aus, dass die jüngsten Ausfälle im Zusammenhang mit den Lieferengpässen im Bereich von Ersatzteilen, die die Branche seit einiger Zeit plagen, stehen.
Allgemein darauf angesprochen wie lange Austrian Airlines im Schnitt auf Teile, die man nicht auf Lager hat, weil beispielsweise just gerade das letzte Ersatzteil in ein anderes Flugzeug verbaut wurde, sagte die Sprecherin: „Die Lieferzeiten variieren natürlich je nach Ersatzteil. Generell ist es so, dass Ersatzteile für unsere Langstreckenflotte derzeit meist in kurzer Zeit (innerhalb weniger Stunden) verfügbar sind“.
700 Mitarbeiter halten die Flugzeuge flugfit
Die Techniksparte von Austrian Airlines verfügt momentan über rund 700 Mitarbeiter. Die genannte Personenanzahl schließt auch jene Beschäftigten ein, die nicht direkt an den Flugzeugen arbeiten, sondern auch beispielsweise im Back Office und im Engineering.
„Austrian Airlines hat Wartungszulassungen für die Flugzeugtypen der eigenen Flotte sowie die Zulassung für zahlreiche weiterer Flugzeugtypen, wie unter anderem Bombardier, A380 oder A350. Auch externe Kunden nützen die Expertise der Austrian Technik. So führen wir unter anderem Daily Checks und AOG Support für Commercial Airlines durch und warten auch VIP-Flugzeuge“, so die AUA-Medienreferentin auf die Frage für welche Typen man die Berechtigungen hat und ob man derzeit auch für externe Kunden Wartungsdienstleistungen erbringt.
Lehrlingsbewerbungen werden wieder ab Dezember 2023 angenommen
Wie in allen Berufen muss auch Austrian Airlines an die Zukunft denken. Werden keine Techniker mehr ausgebildet, steuert man früher oder später auf ein massives Problem zu. Der Wartungsbetrieb von Austrian Airlines bildet seit vielen Jahren Lehrlinge aus, die oftmals sehr lange im Unternehmen bleiben oder aber heiß begehrt bei Mitbewerbern sind. Erst kürzlich haben wieder einige junge Menschen ihre Lehre begonnen.
Auch im kommenden Jahr wird die AUA wieder jungen Menschen die Berufsausbildung ermöglichen. Schon bald können sich Interessierte für die Lehrstellen bewerben. Dazu die AUA-Sprecherin: „Austrian Airlines freut sich über junge Talente. Interessenten können sich ab Ende Dezember wieder für eine Lehre bewerben. Fragen rund um die Lehre bei Austrian beantworten wir gerne unter [email protected], weitere Informationen zur Lehre finden sich auch auf unserer Karriereseite“.
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